Von Soldaten und Marionetten

Die Geschichte vom Soldaten

© Salzburger Marionettentheater

In der Ausstattung von Georg Baselitz und in Kooperation mit dem Salzburger Marionetten­theater findet eines der Schlüsselwerke der musikalischen Moderne im Sommer 2025 in Salzburg eine ganz besondere Bühne: L’Histoire du soldat – ein „Bühnenmärchen“, das – laut Untertitel – zu lesen, zu spielen und zu tanzen sei. Igor Strawinsky schuf am Ende des Ersten Weltkriegs gemeinsam mit dem Dichter Charles Ferdinand Ramuz, dem Maler René Auberjonois und dem Dirigenten Ernest Ansermet dieses innovative Bühnenwerk.

Strawinsky wählte aufgrund der kriegsbedingten Umstände 1918 eine sparsame, jedoch systematische Besetzung – von jeder Instrumentengruppe ein hohes und ein tiefes Instrument: Violine, Kontrabass, Klarinette, Fagott, Flügelhorn, Posaune, dazu Schlagwerk. Mit ihrer pointierten und energiegeladenen Musik ruft die Geschichte um einen desertierten Soldaten, der einen unseligen Pakt mit dem Teufel eingeht, damals wie heute Verbindungen zur Gegenwart hervor.

Matthias Bundschuh kehrt als Regisseur ans Marionettentheater zurück, Sprecher ist der Schauspieler Dominique Horwitz. Bei der Gestaltung der Marionetten für die Salzburger Produktion setzt Georg Baselitz vor allem auf starke Farben: „Ich habe mich begrenzt auf wenige Farben“, teilt er im Interview mit, „und diese Farben alleine bestimmen die Figur“.

Zuerst erschienen in der Festspielbeilage der Salzburger Nachrichten

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11. Dezember 2024
Die Geschichte vom Soldaten | Salzburger Festspiele 2025 – Statement Georg Baselitz