Grigory Sokolov mit der Festspielnadel mit Rubinen ausgezeichnet
Als einen „der großen Pianisten unserer Zeit, der mit seinen vergleichslosen Interpretationen seit langer Zeit zu den wesentlichen Festspielkünstlern zählt“, würdigte Intendant Markus Hinterhäuser in einer Ansprache Grigory Sokolov einen Tag vor dessen Solistenkonzert im Großen Festspielhaus und überreichte dem Pianisten die Festspielnadel in Gold mit Rubinen.

„Es gehört zum Phänomen Sokolov, dass man über das fabelhafte Niveau des rein Pianistisch-Manuellen im Nu nicht mehr nachdenkt, es als gegeben hinnimmt und man dafür einfach dem Musiker bei seinen Interpretationen lauscht“, schrieb Walter Weidringer in „Die Presse“ über Sokolovs Salzburger Klavierabend bei den letztjährigen Salzburger Festspielen. Dessen Umgang mit dem Notentext beschreibt Weidringer so: „Das, was auf dem Papier ganz abstrakt wirkt, verwandelt dieser Meister so subjektiv wie allgemeingültig ins Konkrete.“ Und Reinhard J. Brembeck charakterisierte Sokolovs Festspielauftritt 2020 in der „Süddeutschen Zeitung“ mit den Worten: „…Typisch [für Sokolov] auch, dass er für jeden Komponisten den ihm gebührenden Ton findet…Der Erzähler Sokolov ist immer klar, wahrt aber die Geheimnisse seiner Komponisten.“
Geboren 1950 in Leningrad, machte er 1966 Schlagzeilen über die Sowjetunion hinaus, als er mit 16 Jahren und damit jüngster Musiker die Goldmedaille des Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau erhielt. Sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab er am 10. August 2001 im Großen Saal der Internationalen Stiftung Mozarteum, wo er Werke von François Couperin, Wolfgang Amadeus Mozart und César Franck spielte. Seither ist er regelmäßig zu Gast in Salzburg. Den Mitschnitt seines Konzerts vom Sommer 2008 im Großen Festspielhaus gab Grigory Sokolov zur Veröffentlichung frei. Im Salzburg Recital ist nachzuhören, wie seine Interpretationen von Werken von Mozart, Chopin, Skrjabin, Rameau und Bach zu Klang werden.
Mit dem morgigen Tag wird sein 19. Auftritt bei den Salzburger Festspielen stattfinden.
Seine Programme umfassen die gesamte Musikgeschichte von Transkriptionen geistlicher Polyphonie und Werken von Byrd, Couperin, Rameau und Bach über das klassische und romantische Repertoire – besonders Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin und Brahms – bis hin zu Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts.
Mit der Auszeichnung Festspielnadel in Gold mit Rubinen wurden Festspielkünstler wie Riccardo Muti, Christa Ludwig, Anne-Sophie Mutter, Zubin Mehta, Mariss Jansons, Daniel Barenboim, Franz Welser-Möst, Wolfgang Rihm oder András Schiff geehrt.
