8 Okt 2021

Nachruf auf Imre Vincze

„Imre Vincze war ein Eichmeter des guten Geschmacks. Seine Plakate, Programmhefte, Almanache, Transparente, Eintrittskarten und Signets prägten über viele Jahrzehnte das Erscheinungsbild der Salzburger Festspiele“, mit diesen Worten drückte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ihre Trauer um den Tod des ehemaligen Ausstattungsleiters der Salzburger Festspiele, Bühnenbildners und Grafikers aus.

Ab 1962 war Imre Vincze Ausstattungsleiter bei den Salzburger Festspielen, hat in dieser Funktion die Ära Karajan in Salzburg und ihren Bühnenstil wesentlich mitgeprägt. Zu seinen Leistungen zählte auch, dass er den Festspielen in diesen Jahren mit einem einheitlichen Gestaltungsauftritt ein sehr akzentuiertes Gesicht gegeben hat. Auch für die 1967 gegründeten Osterfestspiele wählte Herbert von Karajan seinen Vertrauten Imre Vincze als engen Mitarbeiter in allen Fragen der Gestaltung und Grafik. Von 1997 bis zu seiner Pensionierung 2001 war Professor Vincze für die Grafik und künstlerische Gestaltung der Festspielstätten verantwortlich. Kostüme und Bühnenbilder gestaltete er auch für andere Theater und Opernhäuser in Österreich. Zuletzt auch für die Festspiele selbst, bei denen er von 1990 bis 2001 den Jedermann ausstattete.

Helga Rabl-Stadler: „Die schwarze Fahne, die heute am Festspielhaus weht, ist ein winziges Zeichen für die große Trauer und Dankbarkeit, die uns erfüllen.“