25 Jahre Stimmgesundheit
Stimmgesundheit
„Josef Schlömicher-Thier wirkt als Ganzheitsmediziner im besten Sinne des Wortes und unterstützt Künstler und Mitarbeiter bei stimmlichen Problemen bis hin zu psychotherapeutischem Bedarf. Und das seit 25 Jahren“, leitet Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele seine Begrüßung zum Pressegespräch mit Festspieldoc Josef Schlömicher-Thier und dem Stimmpädagogen Reinhard Schmid ein.
„Das funktioniert deswegen schon so lange“, antwortet Josef Schlömicher-Thier, „aufgrund der wundervollen Zusammenarbeit mit der Direktion und dem gesamten Haus. Es hat noch nie eine szenische Produktion aufgrund einer Erkrankung eines Künstlers abgesagt werden müssen. Da werden Probenpläne umgestellt und alles erdenklich Mögliche getan, um dem stimmlich Angeschlagenen wieder zurück auf die Bühne zu helfen.“
Er erinnere sich an seinen ersten Patienten noch ganz genau, das war Plácido Domingo –
seine Feuertaufe als Festspiel-Arzt. Als Schlömicher-Thier ein Vertrag mit den Festspielen angeboten wurde, gründete er parallel dazu das Austrian Voice Institute, um ein internationales Netzwerk an Expertinnen und Experten aufzubauen, von denen in den vergangenen 25 Jahren zu den jährlich veranstalteten Fachtagungen 5.000 nach Salzburg zum Austausch gekommen sind.
Das Austrian Voice Institute ist Ansprechpartner für jeden, der Stimmprobleme hat. Reinhard Schmid zählt die Aspekte auf, die bei der Stimmgesundheit zusammenspielen: „Die Körperkonstitution kann mit Physiotherapie unterstützt werden, ebenso eine Rolle spielen klassische medizinische Behandlungsformen, Psychotherapie, Stimmtherapie oder
Unterstützung durch Korrepetition.“ Diese unterschiedlichen Zugänge können nur durch ein großes Netzwerk an Experten abgedeckt werden, um ein „erhelltes Feld“ zu schaffen. Die Stimmgesundheit zu stärken, trage zur Volksgesundheit bei.
Josef Schlömicher-Thier vergleicht die Sängerinnen und Sänger, die bei den Festspielen zu Gast sind, mit Hochleistungssportlern – bestens stimmphysiologisch und mental trainiert. Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten an anderen Häusern wie etwa der Metropolitan Opera begleite er international agierende Künstler. Dafür tauschen sie Informationen und diagnostische Details aus. Für Sänger sei es die größte Belastung, wenn sie ihre Ruhezeiten nicht einhalten können und in mehreren Produktionen parallel engagiert seien. Das müsse auf jeden Fall vermieden werden, so der Festspieldoc.