Zum Zeitstrahl
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28. Juli bis 31. August

Hitlers Machtergreifung in Deutschland zeitigt nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Folgen: Die von der Deutschen Reichsregierung über Österreich verhängte 1000-Mark-Sperre führt zu einem massiven Einbruch bei den Einreisen aus Deutschland.

In der angespannten Atmosphäre gelingt Max Reinhardt ein letzter Theatercoup. In der eindrucksvollen Faust-Stadt, die ihm Clemens Holzmeister in die Felsenreitschule gebaut hat, inszeniert er Goethes Meisterwerk u. a. mit Ewald Balser, Max Pallen­berg und Paula Wessely – und dem Festspieldebütanten Herbert von Karajan, der die Bühnen­musik dirigiert. Die grandiose und detailgenaue Simultanbühne samt lebender „Faust-Linde“ (die eigentlich ein Ahornbaum ist) ermöglicht dem Regisseur, verschiedene Schauplätze der Tragödie nebeneinander zu bespielen.

Schon 1926 hatte Reinhardt die Felsenreitschule mit Goldonis Diener zweier Herren versuchsweise genutzt. Holzmeister baut sie schrittweise zur wetterunabhängigen Aufführungsstätte um.