Zum Zeitstrahl
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23. Juli bis 31. August

Im Februar und März 1938 überschlagen sich die Ereignisse. Bereits wenige Tage nach dem Zusammentreffen zwischen Bundeskanzler Schuschnigg und Adolf Hitler sowie der Unterzeichnung des Berchtesgadener Abkommens, das den National­sozialisten weit reichenden politischen Einfluss in Österreich sichert, sagt Arturo ­Toscanini seine Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen ab.

Die Verantwortlichen in Salzburg versuchen ihn umzustimmen. Am 3. März telegrafiert er aus New York: „wundere mich dass man nicht bereits aus meinen ersten kabel die endgueltigkeit meiner entscheidung verstanden hat“.

Unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich beginnen die Gleichschaltungen im Sinne der NS-Ideologie und erreichen die Verfolgungen von Jüdinnen und Juden einen Höhepunkt. Ein neuer Spielplan und ein neues Plakatmotiv – Mozart als Apoll – werben für die Festspiele, die von unerwünschten Künstlerinnen und Künstlern „gesäubert“ werden. Mit Wagners Meistersingern, die Wilhelm Furtwängler dirigiert, wird das erweiterte Festspielhaus in Anwesenheit von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels eröffnet.