27. Juli bis 31. August
Nach dem Rückzug Herbert von Karajans aus dem Direktorium wird eine Findungskommission eingesetzt, die sich um seine Nachfolge kümmern soll. Noch bevor es zu einer Regelung kommt, stirbt Herbert von Karajan am 16. Juli 1989 81-jährig in seinem Haus in Anif.
27. Juli bis 30. August
Die Etablierung der „Szene“ sorgt weiter für Aufregung im Festspielbezirk. Neben lokalen Größen sowie internationalen Ensembles nutzen immer öfter auch Festspielkünstler wie Friedrich Gulda, Gidon Kremer und Rolf Hochhuth das alternative Forum, um neue Kontexte ihres Schaffens zu präsentieren.
26. Juli bis 31. August
Ein Streit um die Freiheit der Kunst erschüttert die Festspiele 1987: George Taboris Inszenierung von Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln wird nach der Premiere mit einem Aufführungsverbot belegt. Die drastischen Bildwelten, die der Regisseur entworfen hat, scheinen dem Klerus nicht mit der Weihe des Kirchenraums vereinbar.
26. Juli bis 31. August
1986 stehen drei Uraufführungen auf dem Spielplan: Das Opernprogramm präsentiert Die schwarze Maske von Krzysztof Penderecki. Als letztes Stück der Bernhard-Reihe kommt Ritter, Dene, Voss auf die Bühne.
26. Juli bis 1. September
Einem alternden Theatermann begegnen wir auch in Bruscon, dem Hauptprotagonisten in Bernhards Der Theatermacher, der 1985 in der Regie von Claus Peymann im Landestheater uraufgeführt wird. Der vom Theater besessene Schauspieler Bruscon will in einem Dorfgasthof seine Menschheitskomödie Das Rad der Geschichte aufführen, was ihm letztlich nicht gelingt.
26. Juli bis 31. August
1984 wird – abermals als Koproduktion mit der Wiener Staatsoper – im Kleinen Festspielhaus Luciano Berios Azione musicale Un re in ascolto nach einem Libretto von Italo Calvino uraufgeführt. Berio zählt neben Luigi Nono zu den wichtigsten Vertretern der musikalischen Avantgarde Italiens und wird 1989 mit dem Ernst von Siemens Musikpreis geehrt.
26. Juli bis 30. August
Im Sommer 1983, der vom Tod des Festspielpräsidenten Josef Kaut sowie vom Ableben des Festspielarchitekten Clemens Holzmeister überschattet ist, schließen Jean-Pierre Ponnelle und James Levine ihren Mozart-Zyklus mit Idomeneo ab.
25. Juli bis 30. August
Der Schriftsteller Peter Handke hatte 1979 seine Residenz bei seinem Jugendfreund Hans Widrich auf dem Salzburger Mönchsberg genommen. „Auf unseren Weg Gesprächen“, so Widrich im Rückblick, „erfuhr ich von seinen Sorgen um sein Elternhaus.“
26. Juli bis 31. August
Friedrich Cerha gilt als ein bedeutender Fürsprecher der Moderne und einer der wichtigsten Komponisten der Gegenwart.
26. Juli bis 31. August
Während im Großen Festspielhaus eine weitere viel beachtete Regiearbeit von Jean-Pierre Ponnelle, Jacques Offenbachs Les Contes d’Hoffmann mit Plácido Domingo in der Titelpartie, den Spielplan bereichert, feiert im Kleinen Festspielhaus Mozarts Entführung aus dem Serail unter der musikalischen Leitung von Lorin Maazel Premiere.
26. Juli bis 31. August
1986 stehen drei Uraufführungen auf dem Spielplan: Das Opernprogramm präsentiert Die schwarze Maske von Krzysztof Penderecki. Als letztes Stück der Bernhard-Reihe kommt Ritter, Dene, Voss auf die Bühne.
Peter Handkes Übertragung von Aischylos’ Prometheus, gefesselt hebt Klaus Michael Grüber in seiner ersten Salzburger Regiearbeit aus der Taufe. Als Prometheus schreibt sich Bruno Ganz, der bei der Uraufführung von Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige sein Salzburg-Debüt gegeben hatte, in die Festspielgeschichte ein.
Handkes erste Übersetzung aus dem Altgriechischen ins Deutsche für die Bühne entsteht ebenfalls im Kupelwieserschlössl am Mönchsberg und beschwört Parallelen zum Zeitgeschehen. „Wenn man vor und nach der Aufführung die jungen Leute sieht, die […] gegen Atom-Kraftwerke und Wiederaufbereitungs-Anlagen demonstrieren, vernimmt man den Protestschrei des […] Aischylos wie eine Stimme aus unserer Zeit“, schreibt Rolf Michaelis im August 1986, knapp vier Monate nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.1
1 Rolf Michaelis: Ende des Elends, in: Die Zeit, Nr. 34/1986, 15. August 1986