Zum Zeitstrahl
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26. Juli bis 31. August

1986 stehen drei Uraufführungen auf dem Spielplan: Das Opernprogramm präsentiert Die schwarze Maske von Krzysztof Penderecki. Als letztes Stück der Bernhard-Reihe kommt Ritter, Dene, Voss auf die Bühne.

Peter Handkes Übertragung von Aischylos’ Prometheus, gefesselt hebt Klaus Michael Grüber in seiner ersten Salzburger Regiearbeit aus der Taufe. Als Prometheus schreibt sich Bruno Ganz, der bei der Uraufführung von Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige sein Salzburg-Debüt gegeben hatte, in die Festspielgeschichte ein.

Handkes erste Übersetzung aus dem Altgriechischen ins Deutsche für die Bühne entsteht ebenfalls im Kupelwieserschlössl am Mönchsberg und beschwört Parallelen zum Zeitgeschehen. „Wenn man vor und nach der Aufführung die jungen Leute sieht, die […] gegen Atom-Kraftwerke und Wiederaufbereitungs-Anlagen demonstrieren, vernimmt man den Protestschrei des […] Aischylos wie eine Stimme aus unserer Zeit“, schreibt Rolf Michaelis im August 1986, knapp vier Monate nach der Reaktorkatastrophe in ­Tschernobyl.1

1 Rolf Michaelis: Ende des Elends, in: Die Zeit, Nr. 34/1986, 15. August 1986