Zum Zeitstrahl
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25. Juli bis 30. August

Der Schriftsteller Peter Handke hatte 1979 seine Residenz bei seinem Jugendfreund Hans Widrich auf dem Salzburger Mönchsberg genommen. „Auf unseren Weg Gesprächen“, so Widrich im Rückblick, „erfuhr ich von seinen Sorgen um sein Elternhaus.“

Aus dem Kontext einer Erbschaftsangelegenheit entsteht die Idee zum dramatischen Gedicht Über die Dörfer. „Eines Tages befragte ich ihn konkreter, ob er den Stoff den Salzburger Festspielen übergeben könne.“1

Der Filmregisseur Wim Wenders besorgt 1982 auf Handkes Wunsch in der Felsenreitschule die Uraufführung des Werks, das der Autor mit Torquato Tasso vergleicht. (Eben jenes Goethe’sche Schauspiel inszeniert im selben Jahr Dieter Dorn mit Festspieldebütant Peter Simonischek in der Titelrolle für die Festspiele.) Das Bühnenbild entwirft der französische Maler Jean-Paul Chambas gemeinsam mit Philippe Boudin. In den Hauptrollen sind Libgart Schwarz als Nova und Martin Schwab als Gregor zu sehen. In seiner Nobelpreisvorlesung im Dezember 2019 nimmt Peter Handke explizit auf sein 1982 uraufgeführtes dramatisches Gedicht Bezug.

1 Widrich: Bei den Fischottern in der Ebene und auf den Bergen (wie Anm. 4), 111