Zum Zeitstrahl
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26. Juli bis 31. August

Ein Streit um die Freiheit der Kunst erschüttert die Festspiele 1987: George Taboris ­Inszenierung von Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln wird nach der Premiere mit einem Aufführungsverbot belegt. Die drastischen Bildwelten, die der Regisseur entworfen hat, scheinen dem Klerus nicht mit der Weihe des Kirchenraums vereinbar.

Die fünf verbleibenden Vorstellungen werden unter der musikalischen Leitung von Hans Graf konzertant aufgeführt. Das Publikum erhält die Hälfte des Eintrittspreises erstattet. Es folgen diverse Stellungnahmen von Erzbischof, Universität, Landeshauptmann, Festspielleitung und Künstlern sowie Diskussionen in der Presse – die Festspiele haben schon am dritten Tag „ihren Skandal“.

Seitens der alternativen „Szene“ droht weitere Unbill: Nach Widerstand der Festspielleitung und öffentlichen Debatten über die Wahl von Ort und Zeitpunkt eines Konzerts von Konstantin Wecker tritt dieser dennoch auf der Jedermann-Bühne auf; die Veranstaltung ist Teil des „Szene der Jugend“-Festivals.