Zum Zeitstrahl
Alle anzeigen

27. Juli bis 31. August

Das Jahr 1951 geht als eines der politischen Skandale in die Festspielgeschichte ein. Im Vorfeld der Erstaufführung von Alban Bergs Wozzeck bei den Salzburger Festspielen läuft eine politisch motivierte Kampagne gegen das Stück an, die den Kartenverkauf einbrechen lässt.

Auch die Mobilisierung des Gewerkschaftsbundes zur Auffüllung des Festspielhauses kann den finanziellen Misserfolg nicht kaschieren. Dabei wird die Premiere am 16. August bejubelt. Die wegweisende Interpretation durch Karl Böhm, die Wiener Philharmoniker und Josef Herrmann in der Titelpartie sowie Christl Goltz als Marie und die weltweite positive Rezeption ebnen dem Werk die Aufnahme ins Repertoire. Der Regisseur der Produktion, Oscar Fritz Schuh, hatte kurz zuvor seine Salzburger Dramaturgie veröffentlicht, die als eine programmatische Richtschnur für die 1950er-Jahre gelten darf.

Im Herbst folgt die nächste Aufregung rund um die Einbürgerung Bertolt Brechts, die zum „größten Kulturskandal der Zweiten Republik“ stilisiert wird.