Zum Zeitstrahl
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26. Juli bis 31. August

Nach dem Eklat um die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Bertolt Brecht und dem daraus resultierenden Ausschluss von Gottfried von Einem aus dem Festspieldirektorium – er hatte Brecht bis zuletzt unterstützt – soll der Komponist rehabilitiert werden.

Im November 1952 genehmigt das Festspielkuratorium die Aufnahme von Einems Oper Der Prozeß in das Programm der Festspiele 1953. Eine Wiederberufung Einems in das Direktorium wird „aus Gründen der Unvereinbarkeit nicht für tunlich befunden“.

Am 17. August 1953 erfolgt die Uraufführung. Karl Böhm dirigiert die Wiener Philharmoniker, das Team Schuh/Neher zeichnet für die szenische Umsetzung verantwortlich. Im Sängerteam finden sich so bekannte Namen wie Walter Berry, Lisa Della Casa oder Oskar Czerwenka. Die Partie des Josef K. übernimmt Max Lorenz. Die Uraufführung wird in sieben Länder übertragen, die Produktion im September an die Wiener Staatsoper übernommen.

Aus einer Privataufnahme des Komponisten hat Gottfried Kraus die Aufführung in einem Festspieldokument rekonstruiert. Die Originalbänder sind verschollen.