Zum Zeitstrahl
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21. bis 24. August

Im Frühjahr 1918 hatte Max Reinhardt den ehemaligen Familiensitz des Fürsterz­bischofs Firmian (1727–1744) aus der Zeit um 1740 erworben und dem Schloss in der Folge durch einfühlsame Renovierung und Neugestaltung seinen früheren Glanz wiedergegeben.

Zwei Jahrzehnte lang war Reinhardt Herr auf Leopoldskron. In der Regel hielt er sich während der Festspielzeit auf Schloss Leopoldskron auf, das bald zum Treffpunkt der internationalen Elite aus Kunst, Wirtschaft und Politik wurde, wie das Gästebuch beweist.

1923 macht Max Reinhardt sein Schloss kurzerhand zur Bühne. Aufgrund der allgemein schwierigen Wirtschaftslage und der angespannten budgetären Situation scheint es unmöglich, Festspiele abzuhalten. Um die Kontinuität der jungen Institution zu wahren, inszeniert Reinhardt Molières Komödie Der eingebildete Kranke vor geladenen Gästen in Leopoldskron. Die Produktion übersiedelt schließlich für vier Vorstellungen ins Salzburger Stadttheater (heute: Landestheater) und bleibt der ­einzige Festspielbeitrag des Sommers 1923.