Zum Zeitstrahl
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25. Juli bis 31. August

1994 gestalten die Festspiele ein Strawinsky-Fest: Sylvain Cambreling, meistbeschäftigter Dirigent unter Mortier, verantwortet mit Peter Mussbach und Jörg Immendorff eine Neuproduktion von The Rake’s Progress.

Sie interpretieren die Geschichte des Wüstlings Tom Rakewell als Gleichnis einer Künstlerexistenz in poppigen Bildern. „Für die Ausstattung […] hat der Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff jedenfalls saftig zum Pinsel gegriffen und kunstvoll geferkelt“, ist im Spiegel nachzulesen.1 Kent ­Nagano und Peter Sellars sind für die szenische Aufführung von Oedipus Rex in Kombination mit der Psalmen-Sinfonie zuständig. In einem Zelt im Hof des Toskanatrakts der Residenz wird zudem L’Histoire du soldat gegeben.

Der von Gerard Mortier angekündigte „Jahrhundert-Giovanni“ von Patrice Chéreau hält den Erwartungen jedoch nicht stand. Am Pult der Wiener Philharmoniker ist hier Daniel ­Barenboim erstmals als Operndirigent in Salzburg zu erleben. Peter Stein vollendet den Shakespeare-Zyklus mit Antonius und Cleopatra.

1 Klaus Umbach: Getümmel der Lüstlinge, in: Der Spiegel, Nr. 31/1994, 1. August 1994