Zum Zeitstrahl
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26. Juli bis 30. August

Gerard Mortiers Entscheidung, Leoš Janáčeks Aus einem Totenhaus zu Beginn seiner Intendanz herauszubringen, darf als programmatisch angesehen werden. Das erschütternde Werk in der Deutung von Klaus Michael Grüber und Claudio Abbado trifft den Nerv der Zeit.

Sechs Opern- und zwei Schauspielneuproduktionen bereiten Mortier und Schauspielchef Peter Stein für ihren ersten Festspielsommer vor. Die Felsenreitschule bietet den Schauplatz für Shakespeares Römer-Trilogie, die Peter Stein mit Julius Caesar eröffnet. Die ehemalige Saline auf der Perner-Insel in Hallein, der Lehrbauhof, das Stadtkino und der Goldene Saal auf der Festung werden neue Spielorte. Ein Abonnementsystem und Jugendangebote locken neue Besucherschichten an. Das Konzertprogramm sieht mit Pierre Boulez erstmals einen Composer in residence vor. Und Nikolaus Harnoncourt gibt sein lang erwartetes Festspieldebüt. Riccardo Muti hingegen verabschiedet sich vorzeitig: Er empfindet Ursel und Karl-Ernst Herrmanns Inszenierung von Mozarts La clemenza di Tito als Zumutung und legt das Dirigat zurück.