Zum Zeitstrahl
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26. Juli bis 30. August

Die Erfolgsproduktion aus dem Vorjahr, Cavalieris Rappresentatione di anima e di ­corpo – mit dem Mozarteum-Orchester –, zieht 1969 in die Kollegienkirche um, wo sie bis 1973 auf dem Spielplan steht: Es ist das erste Mal seit 1922, dass die Kollegienkirche wieder als Spielstätte für die Salzburger Festspiele genutzt wird.

Hans Widrich, seit 1968 Pressesprecher der Salzburger Festspiele, war maßgeblich an der Produktion der Azione sacra, die Bernhard Paumgartner während seines „Exils“ in Florenz entdeckt und bearbeitet hatte, beteiligt. „Paumgartner hatte (auch wirtschaftliche) ­Interessen, den Erfolg 1969 wiederaufzunehmen. Doch leider: Für diesen Sommer war der Umbau der Felsenreitschule durch Clemens Holzmeister fest beschlossen. Was tun? Herbert Graf bat mich um Intervention beim Erzbischof, er möge die Kollegienkirche für dieses religiöse Stück freigeben. Er garantiere für absolute Dezenz […]. Mit meinem Rücken bildete ich nun eine Brücke zwischen Festspielhaus und Erzbischöflichem Palais, war ich doch gleichzeitig Pressesprecher für beide Institutionen!“, ­erinnert er sich.1

1 Hans Widrich: Bei den Fischottern in der Ebene und auf den Bergen. Biographische Fragmente für den Haus- und Dorfgebrauch. Salzburg 2016