Zum Zeitstrahl
Alle anzeigen

21. Juli bis 31. August

Hans Neuenfels’ radikale Deutung der Fledermaus, mit der sich Gerard Mortier verabschiedet, sorgt für einen letzten Skandal und leidenschaftlichen Widerspruch. „[D]as schillernde Nationalheiligtum der Österreicher – fast so heilig wie Mozart.

Nun ist es zu Gerard Mortiers privatem Feldzug gegen den Salzburger Kultur-Klüngel geworden. Das Abschiedsgeschenk des innovativen Intendanten nach zehn Jahren Streit mit Presse, Philharmonikern und der rechten Regierungspartei FPÖ.“1 Aber auch das Schauspiel bricht Tabus: Regisseur Calixto Bieito zelebriert Shakespeares Macbeth als nekrophile Party mit Mordexzessen.

Einen starken künstlerischen Akzent setzen schließlich Christoph Marthaler und Sylvain Cambreling mit Le nozze di Figaro sowie Jossi Wieler und Sergio Morabito in ihrem Salzburger Regiedebüt gemeinsam mit Christoph von Dohnányi in der Neuinszenierung von Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos. Claus Peymann inszeniert die Uraufführung von Christoph Ransmayrs Die Unsichtbare mit Kirsten Dene in der Hauptrolle.

1 Axel Brüggemann: Die Rache der Fledermaus, in: Die Welt, 19. August 2001