Zum Zeitstrahl
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2. bis 24. August

Tageszeitungen berichten, dass in diesem Sommer Festspiele in Salzburg stattfinden ­sollen, obwohl sich die Kriegsereignisse weiter zuspitzen und die Wehrmacht die Sowjet­union angreift.

Im Mozart-Gedenkjahr stehen eine Neuinszenierung der Zauber­flöte ­unter Karl Böhm, Wiederaufnahmen von Figaro (den der Oberspie­lleiter der ­Wiener Staatsoper Oscar Fritz Schuh einstudiert) und Don Giovanni sowie Strauss’ Rosen­kavalier und eine Reprise von Viel Lärm um nichts auf dem Programm. Die Festspiele dienen in ­Zeiten der weiter eskalierenden Katastrophe als Ort der Zerstreuung. Das Publi­kum konstituiert sich hauptsächlich aus Soldaten, die Werkeinführungen und Stadtführungen erhalten, sowie aus Arbeitern deutscher und italienischer Munitionsfabriken. Ab Mitte August sind Kultur­referenten sowie Künstler aus dem Reich zu Gast in Salzburg, unter ihnen Richard Billinger, Max Mell, Josef Weinheber, Karl Heinrich Waggerl und Karl Springen­schmid; am 22. August (!) gibt Gauleiter Rainer ihnen zu Ehren einen Empfang auf Schloss ­Leopoldskron.