Karl-Böhm-Saal

Karl-Böhm-Saal

Nicht nur als Foyer, sondern auch unterschiedlichen Repräsentationszwecken dient der Karl-Böhm-Saal. 1662 von Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun (1654–1668) als Winterreitschule erbaut, erfolgte der Umbau 1926 durch den Salzburger Architekten Clemens Holzmeister. Dabei wurde am südlichen Ende des Saales der Konglomeratfelsen des Mönchsbergs freigelegt. Für den ebenerdigen Kamin entwarf Holzmeister ein schmiedeeisernes Gitter, in dem die Geschichte und Bestimmung des Saales durch Landeswappen, Bischofshut, Lyra, Hufeisen, Violinschlüssel und Theatermasken symbolisch dargestellt werden. Eine barocke Steinbalustrade erlaubt einen erhöhten Blick auf den Raum, dessen Decke von einem fast 600 Quadratmeter großen Fresko eingenommen wird. Es zählt zu den größten seiner Art in Österreich und stellt Reiterangriffe auf „Türkenpuppen“ dar, die als sogenanntes „Türkenkopfstechen“ im 17. Jahrhundert zur Kavallerieausbildung gehörten. 1690 von dem bedeutenden Salzburger Hofmaler Michael Rottmayr und seinem Schüler Christoph Lederwasch geschaffen, wurde das Fresko 1926 und – im Zuge der Dachstuhlerneuerung – 1976 restauriert.

Die Wände des Karl-Böhm-Saales sind mit dunklem Holz vertäfelt, wobei mehrere Balkone für eine Auflockerung der Kassettenstruktur sorgen. Im Zusammenhang mit dem großen Umbau der Felsenreitschule 1969/70 verband Clemens Holzmeister die Estrade mit zwei Holzstiegen-Aufgängen, die im Stil der übrigen Raumgestaltung gehalten sind. Weitere Renovierungsarbeiten fanden im Juni 1999 statt: Es wurde ein neuer Parkettboden aus hellem Eichen- und dunklem Wengeholz eingelegt, die Wandtäfelung neu gebeizt und die Vorhänge durch leichte, helle Textilien ersetzt. Ein neues Beleuchtungskonzept sorgt für eine intensivere Lichtgebung.

Seit Juli 2008 ziert Max Weilers riesiges Gemälde Wie eine Symphonie (1990), eine Hommage an Mozart, als Dauerleihgabe der Max Weiler Privatstiftung Wien den Karl-Böhm-Saal.

Weitere Spielstätten