Parallel zum diesjährigen Festspiel-Symposium präsentiert eine Ausstellung in Schloss Leopoldskron eine Zusammenschau an fotografischem und dokumentarischem Bildmaterial, das den Einfluss der Kultur auf gesellschaftliche Entwicklungen in bewegten Zeiten belegt.
1945 – nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von der NS-Herrschaft – leistete die Kultur einen entscheidenden Beitrag zur Neudefinition einer österreichischen Identität und zur Neuerfindung inmitten von Trümmern. Die Salzburger Festspiele boten diesbezüglich vielfältige Möglichkeiten zur Identifikation und vereinten Tradition und Vision. General Mark W. Clark – Oberbefehlshaber der US-Besatzungstruppen in Österreich – betonte etwa in seiner Rede anlässlich der Eröffnung der ersten Nachkriegsfestspiele im August 1945, dass diese eine „Feier zur Wiedergeburt der kulturellen Freiheit Österreichs“ darstellen.
Salzburg war ein Ort des Aufbruchs in neue Zeiten und alte Heimaten, aber auch ein Ort der Ankunft – und nicht selten einer von prekären Kontinuitäten über die Zeitenwenden hinweg.
Die Fotos dokumentieren auf der einen Seite den Blick der Befreier durch die Linse des United States Information Service; auf der anderen Seite zeigen sie die Innensicht etwa durch die Kameraperspektive von österreichischen Fotograf·innen. Amerikanischer Lebensstil mischt sich mit österreichischen Traditionen. Ikonische Festspiel-Bilder gerinnen zu Mythen. Politische Statements bekräftigen die Bedeutung von Kunst und kulturellem Austausch. Über den Epochenbruch hinweg manifestieren sich zudem persistente Bilder.
Die Salzburger Festspiele danken Salzburg Global, den Lee Miller Archives, dem Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Stadtarchiv Salzburg für die Unterstützung.