Wandbilder im Faistauer-Foyer
Konservatorische und restauratorische Wartung der Wandbilder im Faistauer-Foyer

Die berühmten Wandbilder des Faistauer-Foyers werden restauriert und konserviert. Dipl. Restauratorin Heike Fricke-Tinzl aus Salzburg verantwortet die notwendig gewordenen Stoßkaschierungen in den Leinwandoberflächen, die Retuschearbeiten sowie die Festigung von kleinen Fehlstellen durch mechanische Schäden.
Kaufmännischer Direktor Lukas Crepaz: „Wir nutzen die Zeit des pandemiebedingten Veranstaltungsverbotes auch dazu, unsere kunsthistorischen Schätze für die anstehende große Sanierung der Festspielhäuser zu befunden und wichtige Erhaltungsarbeiten durchzuführen. Es freut uns besonders, dass die berühmten Wandbilder des Faistauer-Foyers nach deren restauratorischer Wartung in neuem Glanz erstrahlen und die Besucher bei hoffentlich bald wieder stattfindenden Veranstaltungen willkommen heißen werden. Wir danken dem Bundesdenkmalamt für die Unterstützung dieser Maßnahmen.“
Der Salzburger Maler Anton Faistauer stellte die Fresken 1926 in 40 Tagen fertig. Sein Team bestand unter anderen aus den Künstlern Robin Christian Andersen, Josef Dobrowsky, Ferdinand Kitt und Anton Kolig. Die Künstler gestalteten etwa 350 Quadratmeter Wandfläche mit 200 Figuren und erschufen damit ein beeindruckendes Dokument des österreichischen Expressionismus.
1939 wurden die Fresken abgetragen. Faistauer entsprach als Vertreter der österreichischen Moderne nicht der nationalsozialistischen Kunstästhetik. Die Fresken galten in der NS-Presse nicht offiziell als „entartet“, sondern die Abnahme wurde mit Baumaßnahmen getarnt. Danach wurde Faistauer in der NS-Presse meist verschwiegen.
Erst 1956 wurde in einer Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele die Wiederherstellung des Vestibüls mit den Faistauer-Fresken beschlossen. Holzmeister übernahm ehrenhalber die künstlerische Leitung der Arbeiten; für die Wiederanbringung der Fresken war der Maler Alberto Susat zuständig.
2006 kam es dann im Zuge der Neugestaltung des Kleinen Festspielhauses als Haus für Mozart zur Restaurierung des Faistauer-Foyers, die durch eine großzügige Spende des Kunstliebhabers Herbert Batliner ermöglicht wurde.