Biografie

Thomas Hengelbrock

Stand: Juli 2019

Thomas Hengelbrock zählt zu den vielseitigsten und interessantesten Künstlern seiner Generation. Seine Arbeit ist epochen- und spartenübergreifend und stets das Ergebnis einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem musikalischen Text sowie dem Sinn und Gehalt der Werke. Mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble gründete er zwei Originalklang-Spitzenformationen, mit denen er seit über 20 Jahren international Erfolge feiert. Auch für Klangkörper wie das Concertgebouw-Orchester, die Wiener und die Münchner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, die Münchner Philharmoniker, das Orchestre National de France oder das Tonhalle-Orchester Zürich ist er ein gefragter Partner.
Als begeisterter und begeisternder Musikentdecker widmet sich Thomas Hengelbrock einem Repertoire, das von der Alten Musik über das 19. und 20. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Werken reicht und alle Genres umfasst. Er bringt fast vergessene Kompositionen an die Öffentlichkeit oder ermöglicht durch seine Projekte – etwa Parsifal auf originalem Instrumentarium – die Neubewertung des Standardrepertoires. Legendär sind seine epochenübergreifenden Konzertprogramme, die oft verblüffende musikalische Verwandtschaften aufdecken und bestimmte Themen umkreisen.
Im Rahmen von Assistenztätigkeiten kam Thomas Hengelbrock bereits früh mit bedeutenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik wie Witold Lutosławski, Mauricio Kagel und Antal Doráti in Kontakt. Noch heute bildet die Musik der unmittelbaren Gegenwart einen wichtigen Teil seines Wirkens. In Uraufführungen leitete er zuletzt u.a. Jan Müller-Wielands Oratorium Maria bei der Ruhrtriennale 2018 und Wolfgang Rihms Reminiszenz zur Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017. Auch mit den Komponisten Jörg Widmann, Simon Wills, Lotta Wennäkoski, Qigang Chen und Erkki-Sven Tüür arbeitet er zusammen.
Als Operndirigent ist Thomas Hengelbrock an Häusern wie der Pariser Opéra, dem Teatro Real in Madrid, dem Royal Opera House, Covent Garden, und der Berliner Staatsoper sowie bei den Festivals in Baden-Baden und Aix-en-Provence zu erleben. Bei den Salzburger Festspielen war er zuletzt 2015 mit Purcells Dido and Aeneas zu Gast – eine seiner Produktionen mit den Balthasar-Neumann-Ensembles, in denen er auch selbst Regie führte. Musikalisch-literarische Projekte mit Schauspielern wie Klaus Maria Brandauer, Johanna Wokalek und Graham Valentine bilden einen weiteren Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Eigene Fassungen von Griegs Peer Gynt und Schumanns Faust-Szenen verschmelzen Musik und Weltliteratur und unterlaufen alle gängigen Erwartungen. Mit der Choreografin Pina Bausch brachte er 2005 eine gefeierte Inszenierung von Glucks Orphée et Eurydice an der Pariser Opéra heraus, die bis heute in zahlreichen Ländern gastiert.
Thomas Hengelbrock ist auch ein enthusiastischer Musikvermittler und fördert junge Künstler u.a. im Rahmen der von ihm gegründeten Akademie Balthasar Neumann und seiner Cuban-European Youth Academy (CuE). Für seine Verdienste in der Musikvermittlung wurde ihm 2016 der Herbert von Karajan Musikpreis verliehen.

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Thomas Hengelbrock Dirigent
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