Grigory Sokolov
Grigory Sokolov zählt zu den bedeutendsten Pianisten der Gegenwart und wird wegen seiner visionären Kraft und seiner uneingeschränkten Hingabe an die Musik bewundert. Seine Interpretationen basieren auf fundierten Repertoirekenntnissen und seine Programme umfassen die gesamte Musikgeschichte von Transkriptionen geistlicher Polyphonie und Werken von Byrd, Couperin, Rameau und Bach über das klassische und romantische Repertoire — besonders Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin und Brahms — bis hin zu Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts.
Grigory Sokolov wurde in Leningrad geboren und nahm mit sieben Jahren sein Studium bei Leah Zelikhman an der Zentralen Musikschule des Leningrader Konservatoriums auf. 1966 machte er Schlagzeilen über die Sowjetunion hinaus, als er mit 16 Jahren und damit jüngster Musiker die Goldmedaille des Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau erhielt. In den 1970er-Jahren unternahm er Konzertreisen in die USA und nach Japan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion trat er in den großen internationalen Konzertsälen und bei den wichtigsten Festivals auf. Als Solist arbeitete er mit Orchestern wie den New Yorker Philharmonikern, dem Concertgebouw-Orchester, dem Philharmonia Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Münchner Philharmonikern, bevor er sich dazu entschloss, nur noch Solo-Rezitale zu spielen.
Heute gibt er etwa 70 Konzerte pro Spielzeit und widmet sich dabei jeweils einem Programm. Als Pianist verfügt er zudem über umfassende technische Kenntnisse der Instrumente, die er spielt, und erkundet vor jedem Rezital die Möglichkeiten des spezifischen Konzertflügels, um das optimale Klangergebnis zu erzielen.
Er ist seit 2014 Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon. 2015 veröffentlichte er einen Live-Mitschnitt von den Salzburger Festspielen, 2017 erschienen Klavierkonzerte von Mozart und Rachmaninow. Begleitet wird die CD-Aufnahme von Nadia Zhdanovas Dokumentation A Conversation That Never Was. Einer Doppel-CD mit Werken von Beethoven, Brahms und Mozart, folgte 2022 eine Aufnahme aus dem Schloss Esterházy mit Sonaten von Haydn, den Vier Impromptus D 935 von Schubert und einer großzügigen Auswahl an Zugaben.