Biografie

Grigory Sokolov

Stand: August 2023

Grigory Sokolov gilt als einer der bedeutendsten Pianisten der Gegenwart und wird wegen seiner visionären Kraft, seiner faszinierenden Spontaneität und seiner uneingeschränkten Hingabe an die Musik bewundert. Seine meisterhaften Interpretationen von bezwingender Intensität und Ausdrucksschönheit basieren auf einer fundierten Kenntnis eines umfangreichen Repertoires. So umfassen seine Konzertprogramme die gesamte Musikgeschichte: von Transkriptionen geistlicher Polyphonie des Mittelalters und Werken für Tasteninstrument von Byrd, Couperin, Rameau, Froberger und Bach über das klassische und romantische Repertoire, besonders Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin und Brahms, bis hin zu Schlüsselkompositionen des 20. Jahrhunderts von Prokofjew, Ravel, Skrjabin, Rachmaninow, Schönberg und Strawinsky.

Grigory Sokolov wurde in Leningrad geboren. Als Fünfjähriger begann er mit dem Klavierspiel, zwei Jahre später nahm er sein Studium bei Leah Zelikhman an der Zentralen Musikschule des Leningrader Konservatoriums auf, mit zwölf Jahren gab er sein erstes Rezital in seiner Heimatstadt. 1966 machte Sokolov Schlagzeilen über die Sowjetunion hinaus, als er als 16-Jähriger und damit jüngster Musiker überhaupt die begehrte Goldmedaille des Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau erhielt. Während Grigory Sokolov in den 1970er-Jahren ausgedehnte Konzertreisen in die USA und nach Japan unternahm, entwickelten sich, fernab vom internationalen Scheinwerferlicht, seine künstlerischen Fähigkeiten weiter. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion trat Sokolov in den großen internationalen Konzertsälen und bei den wichtigsten Festivals auf. Als Solist arbeitete er mit bedeutenden Orchestern: dem New York Philharmonic Orchestra, Concertgebouw-Orchester in Amsterdam, Philharmonia Orchestra in London, Orchestra della Scala, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Münchner Philharmonikern, bevor er sich dazu entschloss, nur noch Solo-Rezitale zu spielen.

Heute gibt er etwa 70 Konzerte pro Spielzeit; dabei widmet er sich jeweils ganz einem einzigen Programm. Darüber hinaus verfügt der Pianist über umfassende technische Kenntnisse der Instrumente, auf denen er spielt. Vor jedem Rezital nimmt er sich ausgiebig Zeit, die spezifischen Möglichkeiten des jeweiligen Flügels zu erkunden, um schließlich zusammen mit Klaviertechniker·innen die Voraussetzungen für ein optimales Klangergebnis zu erzielen.

Seit 2014 ist Grigory Sokolov Exklusivkünstler des Labels Deutsche Grammophon. Für seine erste DG-Veröffentlichung 2015 wählte der russische Pianist ein Konzert, das er 2008 bei den Salzburger Festspielen gab, mit Werken von Mozart, Chopin, Bach, Rameau und Skrjabin; nur ein Jahr später folgte das nächste Album mit Werken von Schubert und Beethoven. Sein drittes, 2017 erschienenes Album präsentiert Live-Aufführungen mit Klavierkonzerten von Mozart und Rachmaninow. Begleitet werden diese CD-Aufnahmen von einer DVD mit Nadia Zhdanovas Dokumentation A Conversation That Never Was, einem Porträt Grigory Sokolovs, zusammengestellt aus Interviews mit Freund·innen und Kolleg·innen sowie bisher unveröffentlichten Privataufnahmen. Einer Doppel-CD mit DVD aus dem Jahr 2020, mit Werken von Beethoven, Brahms und Mozart, folgte im April 2022 die Veröffentlichung einer Konzertaufnahme aus dem Schloss Esterházy in Eisenstadt, die drei Sonaten von Haydn, die Vier Impromptus D 935 von Schubert und eine großzügige Auswahl an Zugaben enthält.

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Grigory Sokolov Klavierspieler Großes Festspielhaus Piano Salzburger Festspiele
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