Biografie

Wiener Sängerknaben

Stand: Mai 2019

Die Wiener Sängerknaben sind einer der berühmtesten und ältesten Chöre der Welt: Der erste Hinweis auf Sängerknaben in der Wiener Burg datiert auf das Jahr 1296. 1498 verlegte der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. seinen Hof nach Wien; damit war der Grundstein für die Wiener Sängerknaben gelegt. Über die Jahrhunderte zog der Hof herausragende Musiker wie Mozart oder Bruckner an. Joseph und Michael Haydn sowie Franz Schubert sangen als Knaben im Chor.

Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater, gemeinnütziger Verein, der keine öffentlichen Gelder erhält, sondern auf Spenden und Sponsoren angewiesen ist. Der Verein unterhält eine Volksschule und ein Gymnasium mit Schwerpunkt Vokalmusik. 300 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 19 Jahren besuchen den Campus. Alle haben Gesangsunterricht und singen in einem der Chöre. Dabei lernen sie, Teil einer offenen, inklusiven Gemeinschaft zu sein, und dass sie mit Musik Menschen glücklich machen können. Die Ausbildung ist allen zugänglich, unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Religion.

Die rund 100 Sängerknaben sind auf vier Tourneechöre verteilt. Zusammen absolvieren sie knapp 300 Auftritte im Jahr vor einer halben Million Zuschauer in aller Welt: Seit 1924 haben sie auf mehr als 1000 Tourneen in 99 Länder an die 29.000 Konzerte gesungen.

Sonntags musizieren sie mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Herrenchors der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor in der Hofburgkapelle in Wien. Immer wieder sind sie unter Dirigentinnen und Dirigenten wie Joana Mallwitz, Zubin Mehta, Riccardo Muti und Simone Young in großen Orchesterwerken zu hören. Weitere Höhepunkte beinhalten die regelmäßigen Auftritte beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und bei den Salzburger Festspielen.

2004 wurden die Wiener Chormädchen gegründet, um Mädchen die gleiche Ausbildung und Bühnenerfahrung bieten zu können. Die 24 Sängerinnen bestreiten eigene Konzerte und Tourneen. Gelegentlich treten sie mit den Sängerknaben gemeinsam auf.

Ein besonderes Anliegen der Chöre sind die Kooperationen mit UNICEF, Licht ins Dunkel und den möwe Kinderschutzzentren. 2009 wurde mit der Caritas und dem Konzerthaus Wien der Verein Superar gegründet, der Kindern kostenlosen Zugang zu musikalischer Förderung bietet. Dazu unterhalten die Wiener Sängerknaben einen Chor für singbegeisterte Laien; die älteste Sängerin darunter ist 91 Jahre alt.

Ausbildung und Chortradition der Wiener Sängerknaben sind von der UNESCO als immaterielles kulturelles Erbe in Österreich gelistet. Professor Gerald Wirth ist Präsident und Künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben.

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