Gleich zu Beginn von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto (1724) wird ein grausames Bild gezeigt: der abgetrennte Kopf von Gnaeus Pompeius. Cäsars Reaktion wirft Fragen auf: Empört ihn der Mord, dessen Brutalität oder der Kontrollverlust? Das Bild des Kopfes zwingt zur Auseinandersetzung mit der Frage nach der Rationalisierbarkeit politischer Gewalt. Die Oper wird so zur Reflexion über Macht, Rivalität und Unversöhnlichkeit und thematisiert existenzielle Bedrohungen in einem kampfbetonten Raum. Die Handlung bezieht sich auf folgenden historischen Hintergrund: Nach der Schlacht von Pharsalus floh Pompeius vor Cäsar nach Ägypten, wo er von Achillas getötet wurde. Cäsar verurteilte die Bluttat an einem Römer scharf und schlug daraufhin die Ägypter zur Sühne im
Alexandrinischen Krieg. Georg Friedrich Händel und Librettist Nicola Franceso Haym schufen Figuren jenseits politischer Lager, die menschlich berühren. In der Salzburger Neuinszenierung führt Dmitri Tcherniakov Regie, Emmanuelle Haïm übernimmt die musikalische Leitung – eine Konstellation mit kreativer Sprengkraft. Mit u. a. Christophe Dumaux (Giulio Cesare), Olga Kulchynska (Cleopatra), Lucile Richardot (Cornelia), Federico Fiorio (Sesto), Yuriy Mynenko (Tolomeo), Andrey Zhilikhovsky (Achilla), Jake Ingbar (Nireno), Robert Raso (Curio), dem Bachchor Salzburg
und dem Orchester Le Concert d´Astrée. Beim Fest zur Festspieleröffnung laden wir Sie zu einem exklusiven Einblick in die Bühnenorchesterprobe ein. Die Premiere von Giulio Cesare in Egitto findet am 26. Juli statt.
Zählkarten ab 5. Juli 2025
