
Yinka Shonibare CBE untersucht in seiner Kunst aktuelle Fragen zu gesellschaftlicher
und kultureller Ungleichheit, Kolonialismus, Rassismus und Weltbildern. Er nutzt dafür
bevorzugt das Viktorianische Zeitalter als historischen Resonanzraum und reinszeniert die Mode und die repräsentativen Auftritte der britischen Eliten des 19. Jahrhunderts. Die Darstellung von Macht, Reichtum und Eleganz als kulturelle Praxis der viktorianischen Oberschichten wird von Shonibare lustvoll unterwandert. Seine Figurengruppen erscheinen als hybride Modelle, deren Kleidung und Hautfarbe die Welt der feinen Leute in eine Bühne für subversive und emanzipatorische Narrative verwandeln. Im Rundgang durch die Ausstellung werden die opulenten Kostüme aus farbenprächtigen Stoffen und der politisch aufgeladene Hintergrund der Textilien erkundet.