Biografie

Romeo Castellucci

Stand: Juli 2022

Romeo Castellucci, 1960 in Cesena (Italien) geboren, studierte Malerei und Bühnenbild an der Akademie der bildenden Künste in Bologna. 1981 gründete er gemeinsam mit Claudia Castellucci und Chiara Guidi das Theaterkollektiv Socìetas Raffaello Sanzio. Er hat zahlreiche Produktionen geschaffen, die er als Autor, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner sowie Lichtdesigner verantwortete.

Castellucci ist als Theaterkünstler bekannt, dessen Arbeiten auf eine ganzheitliche Wahrnehmung der Gesamtheit der Künste abzielen, und hat auf Grundlage seiner eigenen Theatererfahrung auch mehrere theoretische Essays über Regie verfasst. Die dramatische Struktur seiner Produktionen folgt nicht dem Primat der Literatur, sondern wurzelt im Verständnis von Theater als komplexer und bildgewaltiger plastischer Kunst.

Seit 2011 hat Castellucci auch unabhängig von der Socìetas Raffaello Sanzio individuelle Projekte realisiert. Seine Arbeiten führen ihn regelmäßig an die renommiertesten Theater und Opernhäuser sowie zu internationalen Festivals. Zu seinen jüngsten Produktionen zählen Sul concetto di volto nel figlio di Dio (mit der Socìetas Raffaello Sanzio, 2011), Wagners Parsifal (2011), The Four Seasons Restaurant (mit der Socìetas Raffaello Sanzio, 2012), Hyperion – Briefe eines Terroristen nach Hölderlin (2013), Glucks Orfeo ed Euridice (2014), Feldmans Neither (2014), Strawinskys Le Sacre du printemps (2014), Schönbergs Moses und Aron an der Pariser Opéra (2015, mit Wiederaufnahme am Teatro Real in Madrid, 2016), Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher an der Opéra de Lyon (2017, mit Wiederaufnahme am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 2019), Tannhäuser an der Bayerischen Staatsoper in München (2017), Henzes Das Floß der Medusa an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam (2018), Salome bei den Salzburger Festspielen (2018 und 2019), Die Zauberflöte an der Monnaie (2018, in Koproduktion mit der Opéra de Lille), Alessandro Scarlattis Il primo omicidio an der Pariser Opéra (2019, mit Wiederaufnahme an der Berliner Staatsoper), A Paixão (Bachs Matthäus-Passion) am Centro Cultural de Belém in Lissabon (2019), Mozarts Requiem beim Festival d’Aix-en-Provence (2019), Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen (2021), Pavane für Prometheus (mit Musik von Scott Gibbons) beim Beethovenfest in Bonn (2021) und Résurrection (Mahlers 2. Symphonie) beim Festival d’Aix-en-Provence.

2005 leitete Castellucci die Theatersektion der Biennale von Venedig, und 2008 war er „artiste associé“ der 62. Ausgabe des Festival d’Avignon.
Castellucci erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. 2000 wurde ihm der Europäische Theaterpreis für Neue Theaterrealitäten verliehen. 2002 ernannte ihn der französische Kulturminister zum Chevalier des Arts et des Lettres. 2013 erhielt er bei der Biennale von Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. 2014 wurde ihm von der Universität Bologna das Ehrendoktorat in Musik und Theater verliehen. Von der Zeitschrift Opernwelt wurde er 2014 als Regisseur des Jahres (für Orfeo ed Euridice), 2017 als Bühnenbildner des Jahres (für Jeanne d’Arc au bûcher) und 2019 als Regisseur sowie Bühnenbildner des Jahres (für Salome) ausgezeichnet.

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