Biografie

Johannes Martin Kränzle

Stand: August 2021

Johannes Martin Kränzle erhielt nach seinem Gesangsstudium bei Martin Gründler in Frankfurt erste Opernengagements in Dortmund und Hannover sowie an der Oper Frankfurt. In den letzten Jahren hat er sich zu einem der führenden Kavalier- und Charakterbaritone seiner Generation entwickelt und ist regelmäßig an bedeutenden Bühnen zu Gast, darunter die Salzburger Festspiele, wo er 2009 als Valens in Händels Theodora debütierte und 2010 die Hauptrolle in der Uraufführung von Rihms Oper Dionysos übernahm, die Festivals in Bayreuth, Bregenz, Glyndebourne und Luzern, die Mailänder Scala und die Opernhäuser in London, Paris, Madrid, Zürich, Genf, Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Köln, San Francisco, Tel Aviv und Tokio. 2014 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Opera.

Neben seinen Opernauftritten widmet sich Johannes Martin Kränzle regelmäßig dem Konzert- und Liedgesang. Er ist auch als Komponist hervorgetreten, zuletzt etwa mit dem vielfach aufgeführten Zyklus Lieder um Liebe (2016). Bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt wurde er 2011 und 2018 als Sänger des Jahres ausgezeichnet. 2019 erhielt er den Deutschen Theaterpreis Der Faust.

Sein Repertoire umfasst über 120 Partien und reicht vom Barock bis in die Gegenwart, wobei Mozart, Wagner und das slawische Repertoire Schwerpunkte bilden. Er hat mit so unterschiedlichen Dirigenten wie Barenboim, Bolton, Haitink, Jordan, Vladimir Jurowski, Levine, Luisi, Metzmacher, Pappano, Kirill Petrenko und Tate zusammengearbeitet.

Johannes Martin Kränzle hat drei Lied-CDs mit dem Pianisten Hilke Dumno aufgenommen, zuletzt das mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Album Das ewige Rätsel (2018) mit jiddischen Liedern und Werken von Mahler, Frank Martin und Ravel. Höhepunkte seiner Tätigkeit als Konzertsänger waren u. a. Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen beim Budapester Frühlingsfestival, Brittens War Requiem beim Vilnius Festival sowie Brahms’ Deutsches Requiem unter Tate beim Maggio Musicale Fiorentino und unter Haitink im Amsterdamer Concertgebouw.

2015 wurde bei Johannes Martin Kränzle eine aggressiv fortschreitende Form der Knochenmarkerkrankung MDS diagnostiziert und er musste sich einer Stammzell-Transplantation unterziehen. Sein Bruder Andreas war sein lebensrettender Spender.

Im September 2016 feierte er seine Rückkehr auf die Bühne mit seinem umjubelten Debüt am Royal Opera House, Covent Garden, als Don Alfonso (Così fan tutte). Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen auch Wozzeck und Ibn-Hakia (Iolanta) an der Pariser Opéra, Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg) bei den Bayreuther Festspielen 2017 und 2021, sein Rollendebüt als Don Pasquale und Rangoni (Boris Godunow) in Zürich, Don Alfonso bei den Salzburger Festspielen 2020, Faninal in einer Neuproduktion von Der Rosenkavalier und Alberich (Das Rheingold) in München sowie Blaubart in einer konzertanten Aufführung von Herzog Blaubarts Burg mit den Berliner Philharmonikern unter Susanna Mälkki.

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