Biografie

Jens Harzer

Stand: August 2021

Jens Harzer, geboren 1972 in Wiesbaden, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Ab 1993 gehörte er 16 Jahre dem Ensemble von Dieter Dorn an, erst an den Münchner Kammerspielen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel.

Daneben gastierte er u. a. an der Schaubühne Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Burgtheater Wien, Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt und bei der Ruhrtriennale. In diesen Jahren arbeitete er mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Dieter Dorn, Peter Zadek, Herbert Achternbusch, Andrea Breth, Martin Kušej, Luc Bondy und Jürgen Gosch. Seit 2009 im Ensemble des Thalia Theaters Hamburg engagiert, arbeitete er u. a. mit Dimiter Gotscheff, Luk Perceval und Johan Simons.

Bei den Salzburger Festspielen debütierte Jens Harzer 2000 in Jon Fosses Der Name (Regie: Thomas Ostermeier). Von 2002 bis 2004 spielte er in Hofmannsthals Jedermann den Tod in der Inszenierung von Christian Stückl. Außerdem war er in O’Neills Eines langen Tages Reise in die Nacht (Regie: Elmar Goerden, 2004), Dostojewskis Verbrechen und Strafe (Regie: Andrea Breth, 2008/2009), in Peter Handkes Immer noch Sturm (Regie: Dimiter Gotscheff, 2011) und 2016 als Caliban in Deborah Warners Inszenierung von Shakespeares Der Sturm zu sehen. Zuletzt übernahm er 2019 die Rolle des Sprechers in Luigi Nonos Il canto sospeso; 2018 war er in Johan Simons’ Inszenierung von Kleists Penthesilea an der Seite von Sandra Hüller bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Jens Harzer und Sandra Hüller wurden für ihre Darstellung des Achilles und der Penthesilea in den Kategorien „Bester Schauspieler“ bzw. „Beste Schauspielerin“ für den Nestroy-Preis 2018 nominiert. In der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute wurde Jens Harzer 2008 und 2011 zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2017 wurde er als „Bester Schauspieler“ mit dem Hessischen Filmpreis und 2015 für seine Darstellung des Grafen vom Strahl in Bastian Krafts Inszenierung von Das Käthchen von Heilbronn mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.

Im Film arbeitete Jens Harzer u. a. mit Michael Verhoeven, Hans-Christian Schmid, Bülent Akıncı und zuletzt mit Wim Wenders, Tom Tykwer und Hermine Huntgeburth. Im Sommer 2021 ist Jens Harzer in der vierten Staffel von Babylon Berlin (Regie: Tom Tykwer, Henk Handloegten, Achim von Borries) wieder Teil des Ensembles. Zudem ist Jens Harzer in der Kategorie „Bester Schauspieler in einer Hauptrolle“ (in der Tragikomödie Ruhe! Hier stirbt Lothar, Regie: Hermine Huntgeburth) für den Deutschen Schauspielpreis 2021 nominiert.

Seit dem Tod von Bruno Ganz ist Jens Harzer der Träger des Iffland-Rings. Die auf Lebenszeit vergebene Auszeichnung erhält der „bedeutendste und würdigste Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“.

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