Biografie

Christian Gerhaher

Stand: Juli 2022

Während seiner Studienzeit bei Paul Kuën und Raimund Grumbach besuchte Christian Gerhaher die Opernschule an der Hochschule für Musik und Theater München und studierte dort gemeinsam mit seinem festen Klavierpartner Gerold Huber Liedgesang. Neben einem Medizinstudium rundete er seine Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh ab.

Seit mehr als 30 Jahren setzt der Bariton gemeinsam mit Gerold Huber Maßstäbe in der Liedinterpretation, wofür das Duo immer wieder mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wird, zuletzt mit der Medaille der Hugo-Wolf-Akademie. Rezitale führen die beiden in renommierte Konzertsäle in New York, in das Concertgebouw Amsterdam, die Kölner und Berliner Philharmonien, das Wiener Konzerthaus und den Wiener Musikverein. Zudem ist Christian Gerhaher regelmäßig zu Gast bei den Festivals in Edinburgh, Luzern, Salzburg, dem Rheingau Musik Festival und den BBC Proms.

Weltweit arbeitete er mit Dirigenten wie Simon Rattle, Herbert Blomstedt, Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Kent Nagano, Mariss Jansons, Kirill Petrenko, Daniel Harding, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt und Christian Thielemann zusammen und konzertiert mit Orchestern wie dem London Symphony Orchestra und den Wiener Philharmonikern. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, aber auch die Gesellschaft der Musikfreunde Wien und die Londoner Wigmore Hall wählten den Bariton zu ihrem Artist in Residence.

Als gefragter Sängerdarsteller auf der Opernbühne wurde Christian Gerhaher mit Preisen wie dem Laurence Olivier Award oder dem Theaterpreis Der Faust geehrt. Partien wie Don Giovanni, Orfeo, Wolfram, Eisenstein, Pelléas, Posa oder Olivier (Capriccio) zeigen seine Bandbreite. Ein Meilenstein in seiner Opernlaufbahn war sein Debüt als Wozzeck 2015, zu weiteren Höhepunkten zählen Hans Werner Henzes Der Prinz von Homburg, Amfortas (Parsifal) und Nikolaus Lenau in der Uraufführung von Heinz Holligers Lunea.

2020/21 gab er seine Rollendebüts als Aribert Reimanns König Lear unter Jukka-Pekka Saraste an der Bayerischen Staatsoper und als Simon Boccanegra am Opernhaus Zürich unter Fabio Luisi und fügte seinem Repertoire im November 2021 mit Giorgio Germont (La traviata) in London eine weitere Verdi-Partie hinzu. Im Januar 2022 war er als Graf in Le nozze di Figaro an der Metropolitan Opera zu Gast und sang im März den Wozzeck in einer Neuproduktion von Simon Stone an der Wiener Staatsoper.

Christian Gerhahers und Gerold Hubers reiche Diskografie wurde im Herbst 2021 um ein Herzensprojekt ergänzt: Die elfteilige CD-Edition Robert Schumann: Alle Lieder, die mit 299 Liedern fast das gesamte Liedschaffen des Komponisten umfasst. Im Frühjahr 2022 erschien die Einspielung von Othmar Schoecks Elegie mit dem Kammerorchester Basel und Heinz Holliger sowie sein Lyrisches Tagebuch (ein Kompendium zur Liedinterpretation).

Christian Gerhaher ist Bayerischer Kammersänger, Honorarprofessor der Hochschule für Musik und Theater München, Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst und des Bayerischen Staatspreises für Musik. Für seinen außerordentlichen Einsatz in der Vermittlung von klassischer Musik wurde ihm der Musikpreis des Heidelberger Frühlings 2016 verliehen.

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Christian Gerhaher Bariton
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