- Sich zu bewegen, zu atmen, zu fliegen, zu schweben, Alles zu gewinnen, während du gibst, Die Straßen der fernen Länder zu durchstreifen, Reisen heißt leben.
DIE KLEINE MEERJUNGFRAU
Sehnsucht, unerfüllte Liebe, eine Schiffsreise — John Neumeier verbindet in seiner Interpretation die Geschichte von der kleinen Meerjungfrau mit biografischen Anteilen Hans Christian Andersens, der das Märchen in den 1830er-Jahren verfasste. Im Ballett erinnert sich der Dichter während einer Seereise an die Hochzeit seines Jugendfreundes Edvard mit Henriette. Eine Träne läuft ihm langsam über die Wange und fließt in ein Meer von Erinnerungen und Fantasien. Die schlichte Unterwasserwelt der Meereswesen bildet einen harten Kontrast zum pompösen Leben der Menschen an Land. Die Meerjungfrau lernt beide Welten kennen und erträgt in ihrer bedingungslosen Liebe zum Prinzen, dessen Liebe jedoch der Prinzessin gilt, endloses Leid. Die kleine Meerjungfrau bleibt allein zurück, durch ihre eigene Stärke findet sie am Ende Erlösung. Die Liebe des Dichters zu seiner kleinen Meerjungfrau gibt ihr schließlich eine Seele, die sie unsterblich macht, so wie seine Kreation auch ihm zur Unsterblichkeit verhilft.