Biografie

Yana Ross

Stand: Juni 2022

Yana Ross wurde in Moskau geboren, wuchs in Lettland auf und erhielt ihre Ausbildung in den USA an der renommierten Yale School of Drama.

Yana Ross versteht sich als Kulturnomadin. Seit ihrem fünften Lebensjahr reist sie durch eine Vielzahl von Ländern und Kulturen, sammelt Erfahrungen und passt sich den je unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen an. Ihre künstlerische Leidenschaft ist es, in fremde Kulturen einzutauchen, um Tabuthemen zu enthüllen, die für Ortsansässige oft nicht sichtbar sind.
Anschließend untersucht sie diese in kollaborativen und improvisatorischen Projekten, die häufig auf klassischen Texten basieren, aber den Kontext verschieben, um ihre Anliegen besser zu vermitteln.

So etwa setzte sie in Tschechows Onkel Wanja, den sie in Schweden inszenierte (Uppsala, Scenkonstbiennalen Malmö, 2015), das Hauptaugenmerk auf Geschlechtergleichstellung. In Tadeusz Słobodzianeks Our Class, das in Vilnius herauskam, beschäftigte sie sich mit dem kollektiven Gedächtnis und der Tabuisierung des Holocaust in Litauen. Der Adaption des Romans Salka Valka des isländischen Autors Halldór Laxness waren die Themen Inzest und Kindesmissbrauch in der lokalen Gesellschaft eingeschrieben. Alle ihre seit 2013 realisierten internationalen Produktionen wurden mit den jeweiligen landesspezifischen Regiepreisen ausgezeichnet.

Ross ist zudem die erste Regisseurin, die auf der legendären großen Bühne der Volksbühne in Berlin arbeitete (Macbeth, 2008), und die erste – und immer noch einzige – Regisseurin, die mit dem Golden Cross of the Stage in Litauen ausgezeichnet wurde (2014, 2019). Im deutschsprachigen Raum wurde sie 2016 einem breiten Publikum mit ihrer Inszenierung Wunschkonzert von Franz Xaver Kroetz bekannt (Teatr Łaźnia Nowa in Krakau, 2015), die bei den Wiener Festwochen gezeigt wurde. Vor ihrer Zeit am Schauspielhaus Zürich war sie Hausregisseurin am Litauischen Nationaltheater, wo sie zuletzt im Frühjahr 2019 Ödön von Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald inszenierte.

Yana Ross ist seit 2019 fest am Schauspielhaus Zürich tätig, wo zuletzt Kurze Interviews mit fiesen Männern entstand, eine Produktion, die im Juni 2022 in Venedig bei der Biennale – Teatro im Arsenale-Areal – zu Gast war. In ihrer dreijährigen Zürcher Amtszeit gestaltet sie gemeinsam mit sieben Künstler*innen das Programm des Schauspielhaus. Nach Beendigung ihres Engagements in Zürich im Herbst 2022 beginnt sie eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Berliner Ensemble.

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Yana Ross Regisseurin
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