Biografie

Valery Tscheplanowa

Stand: August 2024

Valery Tscheplanowa, 1980 in Kasan (Russland) geboren, kam mit acht Jahren nach Deutschland und besuchte von 1997 bis 1999 die Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Von 1999 bis 2005 studierte sie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin; danach war sie bis 2009 festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Hier arbeitete sie u.a. mit Dimiter Gotscheff in Ben Jonsons Volpone (2006), Heiner Müllers Die Hamletmaschine (2007) sowie Dejan Dukovskis Das Pulverfass (2008). 2007 spielte sie Marlene in Fassbinders Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Regie: Philipp Preuss). In Michael Thalheimers Regie entstand im selben Jahr Die Fledermaus. 2009 erarbeitete sie mit Jürgen Gosch Idomeneus von Roland Schimmelpfennig.

Von 2009 bis 2013 war Valery Tscheplanowa am Schauspiel Frankfurt engagiert, wo sie 2011 die Titelrolle in Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Goethes Stella kreierte. Ihre Zusammenarbeit mit Philipp Preuss setzte sie 2010 in Alice im Wunderland sowie 2013 als Käthchen in Kleists Das Käthchen von Heilbronn fort. Bei Günter Krämer spielte sie 2012 in Faust II und in Oscar Wildes Salomé.

2013 gab Valery Tscheplanowa ihr Debüt am Residenztheater München in Dimiter Gotscheffs Zement-Inszenierung von Heiner Müller und war hier bis 2016 u.a. in der Titelrolle von Goethes Torquato Tasso (Regie: Philipp Preuss), als Franz Moor in Schillers Die Räuber (Regie: Ulrich Rasche) und in der Titelrolle von Sophokles’ Antigone (Regie: Hans Neuenfels) zu sehen. 2017 spielte sie an der Berliner Volksbühne Gretchen und Helena in Frank Castorfs Faust-Inszenierung, im selben Jahr arbeitete sie am Berliner Ensemble in Les Misérables erneut mit Frank Castorf zusammen.

Parallel zu ihrer Theaterarbeit dreht Valery Tscheplanowa immer wieder mit namhaften Filmregisseur·innen. Im Kino wirkte sie u.a. in Andreas Dresens Whisky mit Wodka (2009) mit. Mit Dominik Graf entstand Im Angesicht des Verbrechens (2010), mit Jan Schomburg Über uns das All und mit Christian Schwochow der TV-Zweiteiler Der Turm (2012). 2017 wirkte sie in Elina Psykous Son of Sofia mit; 2018 spielte sie im Berliner Tatort (Regie: Roland Suso Richter), 2019 in Der Zürich-Krimi. Zuletzt stand Valery Tscheplanowa für den Thriller Shadowplay (Regie: Måns Mårlind), die Spielfilme Trümmermädchen (Regie: Oliver Kracht), Das Haus und Das Netz (Regie: Rick Ostermann) sowie für die Filmserie Torstraße 1 (Regie: Sherry Hormann) und für Mareike Wegeners Spielfilmdebüt Echo vor der Kamera.

Für die Titelrolle in Schillers Maria Stuart (Regie: Michael Thalheimer) wurde Valery Tscheplanowa 2011 für den Deutschen Theaterpreis Der Faust nominiert; 2014 wurde sie für ihre Rolle in Zement mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet; für ihre Darstellung in Castorfs Faust-Inszenierung wurde sie 2017 von Theater heute zur „Schauspielerin des Jahres“ gewählt. 2018 erhielt sie den Ulrich-Wildgruber-Preis und den Deutschen Hörbuchpreis als „Beste Interpretin“ für Paulus Hochgatterers Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war; seit 2024 ist sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Bei den Salzburger Festspielen war Valery Tscheplanowa 2018 zum ersten Mal in Ulrich Rasches Inszenierung von Aischylos’ Die Perser zu sehen, die mit dem Nestroy-Theaterpreis 2018 als „Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum“ ausgezeichnet wurde; 2019 war sie als Buhlschaft an der Seite von Tobias Moretti in Jedermann und 2023 als Nathan in Ulrich Rasches Inszenierung von Lessings Nathan der Weise in Salzburg zu erleben.

Im August 2023 erschien ihr erster, autobiografisch inspirierter Roman Das Pferd im Brunnen (Rowohlt Verlag Berlin).

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Valery Tscheplanowa Schauspielerin
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