Ulrich Rasche

Regisseur

© Florian Hetz

Der Regisseur Ulrich Rasche ist für seine kraftvollen Opern- und Theaterproduktionen bekannt, die ständige Bewegung und intensive Lichtstimmungen einsetzen, um ins Mark gehende Erlebnisse für das Publikum zu schaffen. Einen speziellen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Stücke aus der griechischen Antike, zuletzt Aischylos’ Agamemnon in einer Koproduktion zwischen dem Athen Epidaurus Festival und dem Münchner Residenztheater (2022), Sophokles’ Oedipus am Deutschen Theater in Berlin (2021), Aischylos’ Die Perser bei seinem Salzburger Festspieldebüt (2018) und Sieben gegen Theben / Antigone von Aischylos / Sophokles am Schauspiel Frankfurt (2017). Im Juni 2025 eröffnete er das Athen Epidaurus Festival mit einer Neuproduktion von Antigone.

Mit seinen Erfahrungen in der griechischen Tragödie und seinem Verständnis des antiken Chors als Musik und Rhythmus hat Ulrich Rasche sich in jüngerer Zeit auch mit der Gattung Oper auseinandergesetzt: Sein Debüt als Opernregisseur gab er 2022 mit Elektra am Grand Théâtre de Genève. Die klassische Musik hat seine Theaterarbeit seit jeher durchzogen — mit Produktionen wie dem Chorprojekt Singing! Immateriell Arbeiten im Palast der Republik in Berlin (2004) und Die Entführung aus dem Serail — Ein Monolog nach Wolfgang Amadeus Mozart in den Berliner Sophiensælen (2010). 2023 inszenierte er Bachs Johannes-Passion an der Staatsoper Stuttgart.

Ulrich Rasche ist regelmäßig an den bedeutendsten Bühnen im deutschsprachigen Raum zu Gast. Zu seinen jüngsten Inszenierungen zählen Schillers Die Räuber (Residenztheater, 2017), Büchners Woyzeck (Theater Basel und Residenztheater, 2018), Das große Heft nach Ágota Kristóf (Staatsschauspiel Dresden, 2019) und Lessings Nathan der Weise (Salzburger Festspiele, 2023), die alle zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden. Er inszenierte Euripides’ Die Bakchen zur Eröffnung der Spielzeit 2018/19 am Wiener Burgtheater und 2024 Becketts Warten auf Godot im Schauspielhaus Bochum.

Ulrich Rasche wurde in der Nähe von Wuppertal geboren, wo das Tanztheater von Pina Bausch ihn seit jungen Jahren inspirierte. Er studierte Kunstgeschichte und Komparatistik und war Stipendiat an Robert Wilsons Watermill Center. Er begann seine Karriere 2002 mit einer Produktion von Harold Pinters Betrogen in den Sophiensælen und inszenierte Die Wellen nach Virginia Woolf (2007), Wildes Salome (2009) und weitere Stücke am Staatstheater Stuttgart.

Zu seinen Auszeichnungen zählen der Kunstpreis Berlin 2013 der Akademie der Künste, der Nestroy-Preis für die beste deutschsprachige Aufführung 2017 und 2018 für Die Räuber bzw. Die Perser, der Oper! Award 2023 als bester Bühnenbildner für Elektra und der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis 2023. 2017 wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute für Die Räuber zum Bühnenbildner des Jahres gewählt.

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Stand: August 2025

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