Biografie

Sunnyi Melles

Stand: August 2020

Die Schweizer Film- und Theaterschauspielerin Sunnyi Melles wurde als Tochter ungarischer Eltern in Luxemburg geboren. Ihr Vater, Carl Melles, war ein bedeutender Dirigent; ihre Mutter Judith Rohonczy-Melles war Schauspielerin. Sie wuchs in Basel auf, wo sie bereits mit zehn Jahren auf der Bühne stand. Wenig später spielte sie an der Seite von Max von Sydow in Fred Haines’ Kinofilm Der Steppenwolf. Noch während ihrer Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München wurde sie Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele, wo sie u. a. als Gretchen im Faust und als Cressida in Shakespeares Troilus und Cressida (Regie: Dieter Dorn) auftrat.

2003 wechselte sie ans Staatsschauspiel München, wo sie u. a. als Annette in Yasmina Rezas Der Gott des Gemetzels zu sehen war. Am Schauspielhaus Zürich verkörperte sie die Millionärin in Thomas Bernhards Immanuel Kant (Regie: Matthias Hartmann). Weitere bedeutende Engagements führten sie zu den Salzburger Festspielen – sie spielte hier u. a. ab 1990 die Buhlschaft in Hofmannsthals Jedermann (Regie: Gernot Friedel) an der Seite von Helmuth Lohner, die Titelrolle in Racines Phädra (Regie: Matthias Hartmann; 2010) und interpretierte Mozarts Bäsle-Briefe in der Regie von George Tabori – sowie ans Burgtheater Wien, wo sie u. a. als Desdemona in Shakespeares Othello (Regie: Hans Lietzau) oder als Königin der Nacht in Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige (Regie: Jan Bosse) zu erleben war.

Darüber hinaus ist Sunnyi Melles in zahlreichen Filmen zu sehen, u. a. in 38 – Auch das war Wien (Regie: Wolfgang Glück; Oscar-Nominierung) sowie in Cinéma, les pianos de Berlin (mit Alain Delon), Maigret (mit Bruno Cremer) und Altes Geld (Regie: David Schalko).

Im Konzertsaal und auf der Opernbühne ist sie als Narrator gefragt. Sie interpretierte u. a. Arnold Schönbergs Ode to Napoleon Buonaparte unter Philippe Auguin an der Opéra Nice, Schönbergs Gurre-Lieder in der Inszenierung von Pierre Audi an der Amsterdamer Oper und Edvard Griegs Peer Gynt unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski. Beim Festival LvivMozArt in Brody war sie unter der Leitung von Oksana Lyniv in Leonard Bernsteins Kaddish zu erleben.

In Sergej Prokofjews Ballett Romeo und Julia tanzte Sunnyi Melles an der Bayerischen Staatsoper München die Lady Capulet anlässlich des 40. Jahrestags von John Crankos Choreografie.

Sunnyi Melles erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen und ist u. a. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Schweizerischen, der Österreichischen und der Europäischen Filmakademie. Sie ist Trägerin des Bayerischen Verdienstordens und erhielt 2005 den Nestroy-Preis als „Beste Schauspielerin“. Sie ist nach Gustaf Gründgens und Martin Benrath als bedeutendste Schauspielerin ihrer Zeit, Trägerin der Satyr-Knöpfe von Goethes Rock. Zudem ist sie Programmdirektorin der Jüdischen Kulturtage München.

www.sunnyimelles.com

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