Biografie

Regina Fritsch

Stand: August 2021

Regina Fritsch, 1964 in Niederösterreich geboren, besuchte die Schauspielschule Krauss in Wien und wurde bereits mit 20 Jahren Ensemblemitglied am Burgtheater, dem sie bis heute angehört. Ihr Debüt feierte sie 1985 als Cäcilie in Freiheit in Krähwinkel von Johann Nestroy in der Regie von Horst Zankl. Die Zusammenarbeit mit Achim Benning, der sie unter seiner Direktion ans Burgtheater engagierte, wurde zu ihrer prägendsten künstlerischen Begegnung. In seinen Inszenierungen spielte sie u. a. Salome Pockerl in Nestroys Der Talisman, Genia in Schnitzlers Das weite Land oder Sonja in Tschechows Onkel Wanja. 1992 wurde sie mit dem O. E.-Hasse-Preis als „Beste Nachwuchsschauspielerin“ ausgezeichnet.

Mit Claus Peymann setzte sich die fruchtbare Arbeit am Burgtheater fort. Unter seiner Regie spielte sie u. a. Solveig in Ibsens Peer Gynt und Anna in Anna und Anna von Hilde Spiel. 2016 erarbeitete sie mit Peymann zuletzt die weibliche Hauptrolle in Peter Handkes Auftragswerk für das Burgtheater Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße.

Unter der Burgtheater-Direktion von Klaus Bachler kam es zur Begegnung mit dem Regisseur Stefan Bachmann, mit dem sie Verbrennungen von Wajdi Mouawad auf die Bühne brachte – für ihre Darstellung der Nawal erhielt sie 2008 den Nestroy als „Beste Hauptdarstellerin“. Im Jahr davor wurde sie ebenfalls mit einem Nestroy in Shakespeares Maß für Maß in der Regie von Karin Beier ausgezeichnet. Karin Beier hatte sie schon 2005 in God Save America von Biljana Srbljanović als Muffy besetzt, wofür sie am serbischen Theaterfestival in Novi Sad ausgezeichnet wurde. In Thomas Vinterbergs Die Kommune spielte sie 2011 in der Regie des Autors (Nestroy-Nominierung als „Beste Schauspielerin“).

Mit Sven-Eric Bechtolf entstanden die Inszenierungen Reigen und Leonce und Lena. 2019 brachten Bechtolf und Fritsch mit der Musicbanda Franui die konzertante Lesung Reigen heraus. Zuletzt waren sie damit im Juli 2021 bei den Tiroler Festspielen in Erl zu erleben. Unter Bechtolfs Regie war Regina Fritsch 2012 auch bei den Salzburger Festspielen als Ottonie / Dorine in Strauss’ Ariadne auf Naxos zu sehen.

Zwischen 2007 und 2019 ergaben sich wichtige Begegnungen mit David Bösch (Geschichten aus dem Wiener Wald, Die Präsidentinnen, Die Glasmenagerie), Michael Thalheimer, Stephan Kimmig, Christian Stückl und Roland Schimmelpfennig. 2009 wurde Regina Fritsch der Wiener Schauspielerring verliehen, 2014 der Titel Kammerschauspielerin und 2015 der Alma-Seidler-Ring.

Neben dem Burgtheater ist Regina Fritsch den Festspielen Reichenau eng verbunden. Sie war dort u. a. als Salome Pockerl, in Zweigs Rausch der Verwandlung und Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, als Mascha in Tschechows Drei Schwestern, Irene Herms in Schnitzlers Der einsame Weg und Cäcilie Adams in dessen Zwischenspiel sowie als Gunhild in Ibsens John Gabriel Borkman zu sehen. Mit Fontanes Effi Briest gab Regina Fritsch 2014 in Reichenau ihr Regiedebüt. Es folgte 2016 Schnitzlers Liebelei.

Neben ihrer Bühnentätigkeit ist Regina Fritsch für Film und Fernsehen tätig. Sie spielte u. a. im Kinofilm Drei Herren (Regie: Nikolaus Leytner), in Schlafes Bruder von Robert Schneider in der Regie von Joseph Vilsmaier (1995 Auszeichnung mit dem Fernando Rey Preis) sowie in Der Trafikant von Robert Seethaler (Regie: Nikolaus Leytner), wofür sie 2018 für den österreichischen Filmpreis nominiert wurde. Fürs Fernsehen stand sie in jüngerer Zeit u. a. für die Stadtkomödie Die Notlüge (mit Josef Hader) und 2020 als Kommissarin für den Niederösterreich-Landkrimi Vier (mit Manuel Rubey) vor der Kamera sowie kürzlich für den Oberösterreich-Landkrimi Zu neuen Ufern.

Seit 2010 ist Regina Fritsch Lehrende für Rollengestaltung am Max Reinhardt Seminar, 2019 erhielt sie eine Professur.

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Schauspielerin
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