Biografie

Raphaël Pichon

Stand: Juli 2023

Raphaël Pichon begann seine musikalische Ausbildung mit Studien in Gesang, Violine und Klavier an den Pariser Konservatorien CNSMDP und CRR. Als junger Countertenor sang er unter Dirigenten wie Jordi Savall, Gustav Leonhardt, Ton Koopman und Geoffroy Jourdain.
2006 gründete er Pygmalion, bestehend aus einem Chor und einem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester, und erregte mit besonderen Projekten, die etwa Bachs Missae breves, Rameaus Tragédies lyriques, Mozart-Raritäten und der Erkundung des romantischen Repertoires gewidmet waren, rasch internationale Aufmerksamkeit. Mit seinem Ensemble trat Raphaël Pichon u. a. in der Philharmonie de Paris, im Schloss Versailles, im Bozar in Brüssel, dem Wiener Konzerthaus, der Kölner Philharmonie, dem Palau de la Música Catalana in Barcelona sowie bei den Salzburger Festspielen, den BBC Proms, dem French May Arts Festival in Hongkong und dem Beijing Music Festival auf. Als Operndirigent war er an der Opéra Comique in Paris, beim Festival d’Aix-en-Provence, am Bolschoi-Theater in Moskau, der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam und der Opéra National de Bordeaux zu erleben.
Zu den wichtigsten Projekten der letzten zehn Jahre zählen sein Debüt beim Festival d’Aix-en-Provence mit der Produktion Trauernacht mit Musik Bachs (inszeniert von Katie Mitchell), die Neuentdeckung von Luigi Rossis Orfeo an der Opéra national de Lorraine und der Opéra Royal de Versailles, Monteverdis Marienvesper beim Holland Festival, den BBC Proms, in der Schlosskapelle von Versailles und beim Bachfest Leipzig, Zyklen von Bach-Kantaten bzw. Bach-Motetten und die h-Moll-Messe in der Philharmonie de Paris sowie Brahms’ Deutsches Requiem in der U-Boot-Basis in Bordeaux. Beim Festival d’Aix-en-Provence dirigierte er auch Die Zauberflöte, Mozarts Requiem in einer szenischen Deutung von Romeo Castellucci und 2022 Idomeneo, an der Opéra Comique Miranda (mit Musik von Purcell), Orphée et Eurydice in der Berlioz-Bearbeitung, Hippolyte et Aricie und Fidelio.
Sein Salzburger Festspieldebüt gab Raphaël Pichon 2018 in einer Mozart-Matinee mit dem Mozarteumorchester. Als Gastdirigent arbeitete er auch mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Orchestra La Scintilla des Opernhauses Zürich, Les Violons du Roy in Québec und seit 2021 regelmäßig mit der Handel and Haydn Society in Boston zusammen.
In der Saison 2022/23 kehrte er mit Pygmalion für Lakmé an die Opéra Comique zurück und dirigierte L’incoronazione di Poppea an der Opéra national du Rhin in Straßburg, den dreiteiligen Konzertzyklus Routes to Bach, das Schubert, Schumann und Weber gewidmete Programm Mein Traum mit dem Bariton Stéphane Degout und Mendelssohns Lobgesang.
Seit 2014 ist Raphaël Pichon Exklusivkünstler von harmonia mundi. Seine Aufnahmen erhielten international beste Kritiken. Zuletzt erschienen eine CD mit Bach-Motetten, die Matthäus-Passion, ein Bach / Händel-Album mit der Sopranistin Sabine Devieilhe (für Erato) und Mein Traum mit Stéphane Degout. Raphaël Pichon ist Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres.

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