Quatuor Ébène
Streichquartett-Ensemble

Das französische Quatuor Ébène ist eines der aufregendsten Streichquartett-Ensembles unserer Tage. Seit über zwei Jahrzehnten setzt das Quartett Maßstäbe, indem es bekanntes Repertoire über Perfektion hinaus neu hörbar macht und immer den Austausch mit dem Publikum sucht. Eine weitere Facette hat der Cellist Yuya Okamoto eingebracht, der seit dem Frühjahr 2024 Teil des Ensembles ist.
Nach Studien beim Quatuor Ysaÿe in Paris sowie bei Gábor Takács-Nagy, Eberhard Feltz und György Kurtág gewann das Quartett 2004 den ARD Musikwettbewerb. Damit begann die internationale Karriere des Quatuor Ébène, das seitdem regelmäßig zu Gast in Konzertsälen wie der Carnegie Hall in New York, der Philharmonie de Paris, der Berliner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Muziekgebouw in Amsterdam und der Wigmore Hall sowie bei internationalen Festivals wie dem Verbier Festival, der Schubertiade Hohenems und den Salzburger Festspielen ist.
Seit 2021/22 gestaltet das Quartett gemeinsam mit dem Belcea Quartet einen Zyklus im Wiener Konzerthaus. Darüber hinaus gingen sie 2023/24 als Oktett gemeinsam auf Tournee. Das Quatuor Ébène war zudem Residenzensemble in der Philharmonie du Luxembourg und als quatuor en résidence von Radio France 2024/25 dreimal in Paris zu erleben.
Die zahlreichen Einspielungen des Quatuor Ébène, die u. a. Werke von Bartók, Beethoven, Debussy, Haydn, Fauré und den Mendelssohn-Geschwistern beinhalten, wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Gramophone Award, dem BBC Music Magazine Award und dem Midem Classical Award. 2015/16 widmete sich das Quartett dem Lied. Es wirkte an dem Album Green — Mélodies françaises sur des poèmes de Verlaine von Philippe Jaroussky mit (BBC Music Magazine Award 2016) und veröffentlichte ein Schubert-Album mit Matthias Goerne. Zusammen mit Gautier Capuçon spielte es Schuberts Streichquintett ein, mit Antoine Tamestit ein Album mit Mozarts Streichquintetten KV 515 und KV 516, das mit dem Choc Classica, dem Diapason d’Or und von der Zeitschrift Gramophone als „Einspielung des Monats“ ausgezeichnet wurde. Zu ihrem 20. Bühnenjubiläum — 2019 — nahmen die vier Musiker·innen Beethovens 16 Streichquartette in einem weltumspannenden Projekt auf sechs Kontinenten auf.
Die Vielschichtigkeit des Quartetts zeigt sich darin, dass es neben dem traditionellen Repertoire auch immer wieder in andere Stile eintaucht, was Fiction mit Jazz-Arrangements (2010), das Crossover-Album Brazil (2014) und Eternal Stories mit Michel Portal (2017) beweisen. Im Juni 2024 haben sie mit dem elektronischen Klangkünstler Xavier Triboulet das neue Projekt Waves vorgestellt.
Zu den weiteren Preisen und Auszeichnungen des Quartetts zählen der Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung und der Preis des Borletti-Buitoni Trusts. 2019 wurde es als erstes Ensemble mit dem Preis der Frankfurter Musikmesse geehrt.
2021 wurde das Quartett von der Hochschule für Musik und Theater München beauftragt, im Rahmen der neugegründeten Quatuor Ébène Academy eine Streichquartett-Klasse aufzubauen.
Pierre Colombet spielt zwei Violinen: eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1717 („Piatti“), die ihm freundlicherweise von einem großzügigen Sponsor über die Beare’s International Violin Society geliehen wird, und eine Geige von Matteo Goffriller aus dem Jahr 1736, die Gabriele Forberg-Schneider großzügig zur Verfügung gestellt hat, sowie einen Bogen von Charles Tourte (Paris, 19. Jahrhundert), der ihm ebenfalls von Gabriele Forberg-Schneider geliehen wird.
Gabriel Le Magadure spielt zwei Violinen: eine Violine von Bartolomeo Giuseppe Guarneri del Gesù (Cremona, 1743/45), eine großzügige Leihgabe von Serge und Florent Boyer, und eine Violine aus der Zeit um 1740 mit einem Guarneri-Etikett, eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider. Er spielt einen Bogen von Dominique Peccatte (ca. 1845), ebenfalls eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Marie Chilemme spielt zwei Bratschen: eine Stradivari von 1734 („Gibson“), eine großzügige Leihgabe der Stradivari-Stiftung Habisreutinger, und eine Bratsche von Marcellus Hollmayr (Füssen, 1625), eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Yuya Okamoto spielt ein Cello von Giovanni Grancino (Mailand, 1682).
Fotos und Videos





