Patricia Kopatchinskaja

Violine

Quelle: harrisonparrott.com

Patricia Kopatchinskaja hat den Fokus, den Kern der Musik und ihre Bedeutung für uns – hier und jetzt – zu ergründen. Mit einer Kombination aus Tiefe, Brillanz und Humor bringt sie eine unvergleichliche Theatralik in ihre Musik ein. Die New York Times beschrieb sie als „eine Künstlerin von seltener Ausdruckskraft und entwaffnender Ungezwungenheit, voller Laune und theatralischer Ambition“. Kopatchinskajas unverwechselbarer Zugang vermittelt stets den Kern eines Werkes – sei es durch eine unkonventionelle Interpretation eines klassischen Geigenrepertoires oder durch ein originelles, von ihr inszeniertes Projekt als experimentelle Performancedramaturgin.

Als Grenzgängerin, die musikalische Experimente liebt, beschreibt sie zeitgenössische Musik als ihr Lebenselixier. Ihr absolutes Anliegen gilt der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sowie der Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten wie Francisco Coll, Luca Francesconi, Michael Hersch, Márton Illés, György Kurtág, Esa-Pekka Salonen, Aureliano Cattaneo, Stefano Gervasoni und vielen anderen. Kopatchinskaja konzipiert inszenierte Konzerte an Veranstaltungsorten auf beiden Seiten des Atlantiks und arbeitet mit führenden Orchestern, Dirigenten und Festivals weltweit zusammen. Ab der Saison 2024/25 wird sie als Artistic Partner des SWR Symphonieorchesters tätig sein. Als Virtuosin, Geschichtenerzählerin und Allround-Phänomen wird sie ihre künstlerische Leitung nutzen, um eigene Programme zu gestalten – darunter klassische Konzertformate sowie innovative, theatralische und interdisziplinäre Ansätze. Dazu zählt etwa das inszenierte Konzert The Peace Project, das mit einem Kaleidoskop aus barocken und modernen Werken bis zur Gegenwart Jahrhunderte existenziellen Leidens durch Krieg reflektiert. Das Projekt thematisiert Berichte aus Kriegsgebieten, die gewaltsame Zerstörung des Alltagslebens und die ständige Angst um das eigene Leben und das der Liebsten. Zudem wird Kopatchinskaja 2025 Artist in Residence des Klarafestivals, wo sie weiterhin Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit in innovativ kuratierten Projekten unterstützt. Darüber hinaus ist sie Associated Artist des SWR Experimentalstudios, eines der bedeutendsten internationalen Forschungszentren für elektronische Musik.

In dieser Saison zeigt Kopatchinskaja ihre kreative Vielseitigkeit mit Auftritten bei der Biennale di Venezia, den BBC Proms, dem Lucerne Festival und dem New York Philharmonic. 2024 würdigt sie Schönbergs 150. Geburtstag und interpretiert sein monumentales Violinkonzert mit Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wird sie 2025 Schönbergs Pierrot Lunaire im Palau de la Música aufführen – exakt 100 Jahre nach der Erstaufführung des Werks durch Schönberg selbst an diesem Ort. Seit einem Jahrzehnt eine enge Partnerin des London Philharmonic Orchestra (LPO), wird Kopatchinskaja mit dem Orchester und Edward Gardner auf eine umfangreiche US-Tournee gehen, die mit einem Konzert in der Carnegie Hall in New York endet. Sie arbeitet auch erneut mit dem Ensemble Resonanz zusammen, um das neue Projekt playground zu präsentieren, das vertraute Welten spielerisch dekonstruiert, neu zusammensetzt und das Publikum auf eine grenzenlose Entdeckungsreise mitnimmt. Das Programm enthält unter anderem ein neues Doppelkonzert von Dai Fujikura gemeinsam mit Claire Chase.

In der Saison 2023/24 kuratierte Kopatchinskaja umfangreiche Residenzen an vier renommierten Konzerthäusern: dem Southbank Centre in London, der Philharmonie Essen, dem Wiener Konzerthaus (wo sie die jüngste Ehrenmitgliedschaft in der Geschichte der Wiener Konzerthausgesellschaft erhielt) und dem Golden Decade-Festival der Dresdner Philharmonie. Dort interpretierte sie an drei aufeinanderfolgenden Abenden sechs bedeutende Violinkompositionen der Klassischen Moderne. Bei einer Neuproduktion des Festivals in Aix-en-Provence, Songs and Fragments, arbeitete Kopatchinskaja unter der Regie von Barrie Kosky mit der Sopranistin Anna Prohaska an György Kurtágs Kafka-Fragmente zusammen.

Zu den Höhepunkten der letzten Jahre zählen Residenzen am London Barbican Centre, der Berliner Philharmonie, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und der Elbphilharmonie Hamburg, ihre Rolle als Artistic Partner der Camerata Bern sowie ein kühnes musikalisches Experiment mit Herbert Fritsch – einer Neo-Dada-Opernproduktion mit dem Titel Vergeigt am Theater Basel. Nach dem internationalen Erfolg ihrer Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra in Bye Bye Beethoven kehrte sie für die Premiere des inszenierten Konzerts Les Adieux zurück, einem Projekt, das den rasanten Umweltzerfall und den Verlust der natürlichen Welt thematisiert. Kopatchinskaja tritt zudem als Sängerin auf, etwa in Ligetis Mystères du macabre oder Schönbergs Pierrot Lunaire, wo sie selbst die Rolle des Pierrot übernimmt, sowie in ihrem Projekt zur Präsentation von Kurt Schwitters’ Gedicht Ursonate als dadaistischer Film.

Kopatchinskajas Diskografie umfasst über 30 Aufnahmen, darunter das GRAMMY-prämierte Album Death and the Maiden mit dem Saint Paul Chamber Orchestra, ein Projekt, das auch als halbszenische Filmversion mit der Camerata Bern umgesetzt wurde. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen Les Plaisirs Illuminés mit Sol Gabetta und der Camerata Bern, das mit dem BBC Music Magazine Award ausgezeichnet wurde, sowie Le monde selon George Antheil mit Joonas Ahonen (beide auf Alpha Classics). Das Projekt Maria Mater Meretrix mit Anna Prohaska, das ein musikalisches Mosaik zur Darstellung der Frau durch die Jahrhunderte bietet, wurde ebenfalls als CD veröffentlicht. Darüber hinaus erschien eine neue Aufnahme mit Fazıl Say, die die Rückkehr ihres Duos markiert und von Gramophone als Editor’s Choice ausgezeichnet wurde. In dieser Saison erschien auch das Album Take 3 mit dem Klarinettisten Reto Bieri und der Pianistin Polina Leschenko – ein Zeugnis der langjährigen Partnerschaft dieser drei Künstler und ihrer gemeinsamen musikalischen Wurzeln.

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Stand: Juli 2024

Fotos und Videos

Violinistin Patricia Kopatchinskaja
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