Biografie

Martin Schwab

Stand: Juli 2023

Martin Schwab studierte Schauspiel an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin, ehe er 1962 an das Max Reinhardt Seminar in Wien wechselte. Es folgten Engagements am Oldenburgischen Staatstheater, Theater Ulm, Staatstheater Stuttgart, Schauspielhaus Bochum und Schauspiel Frankfurt. 1986 debütierte er am Wiener Burgtheater in der Rolle des Ferruccio in Thomas Bernhards Der Theatermacher (Regie: Claus Peymann). Als festes Ensemblemitglied ist er dem Burgtheater seit 1987 verbunden und wirkte seither in zahlreichen Inszenierungen mit, u. a. in der Uraufführung von Bernhards Heldenplatz, in Büchners Woyzeck, Handkes Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten sowie in Jelineks Totenauberg und Raststätte oder Sie machens alle. 2007 war er in Dostojewskis Die Brüder Karamasow, 2016 in Millers Hexenjagd zu erleben. Zu den Highlights der letzten Spielzeiten zählen Ein Volksfeind und Antigone sowie Goethes Hermann und Dorothea an der Seite von Maria Happel, Bernhards Jagdgesellschaft, Rainald Goetz’ Reich des Todes und im Dezember 2022 die Uraufführung von Peter Handkes Zwiegespräch.

Anlässlich seines 85. Geburtstags wurde Martin Schwab im November 2022 mit einer Festvorstellung geehrt.

Seit 1992 führten ihn Gastengagements zu den Festspielen Reichenau, bereits seit der Uraufführung von Handkes Über die Dörfer im Jahr 1982 kehrt Martin Schwab regelmäßig zu den Salzburger Festspielen zurück: So war er in der Uraufführung von Thomas Bernhards Der Theatermacher (1985), in Schnitzlers Der einsame Weg, in Shakespeares Julius Caesar, in der Uraufführung von Botho Strauß’ Das Gleichgewicht und in Nestroys Höllenangst zu erleben. 1998 und 2000 gastierte er hier in der Reihe „Dichter zu Gast“; 2018 trat er in der Lesung von David Grossmans Aus der Zeit fallen auf und 2019 war er in Gorkis Sommergäste zu erleben.

Mehrfach gastierte Martin Schwab beim Berliner Theatertreffen, so war er zuletzt im Mai 2023 mit der Produktion Zwiegespräch des Burgtheaters Wien zu Gast.

Martin Schwabs besondere Liebe gilt der Verbindung von Musik und Sprache, wovon zahlreiche Zusammenarbeiten mit musikalischen Ensembles sowie den Pianisten Stefan Vladar und Helmut Deutsch zeugen. Im Musikverein wirkte er an der Aufführung von Schumanns Manfred unter Bruno Weil, im Zyklus Poesie und Musik sowie in der Uraufführung von Giorgio Battistellis Einbalsamierer mit. Er arbeitete im Musikverein und im Wiener Konzerthaus mit Dirigenten wie Michael Gielen, Hans Zender, Marcello Viotti, Manfred Honeck, Peter Keuschnig, Heinz Holliger und Gunnar Letzbor zusammen und tritt regelmäßig mit dem Merlin Ensemble Wien auf, dem er sich als Ehrenmitglied besonders verbunden fühlt.

1992 wurde Martin Schwab die Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien verliehen; 2000 erhielt er den Nestroy-Preis in der Kategorie „Beste Nebenrolle“ für seine Darstellung des Bischofs in Grillparzers Weh dem, der lügt! am Wiener Burgtheater; 2003 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen; 2005 erhielt er den Berufstitel Kammerschauspieler; 2009 wurde er zum Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters ernannt.

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Martin Schwab Schauspieler
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