Martin Kušej

Martin Kušej, geboren 1961 in Kärnten (Österreich), studierte zunächst Germanistik und Sportwissenschaft an der Universität Graz, anschließend Regie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. 1987 stellte er sich am Schauspielhaus Graz mit Es von Karl Schönherr als Regisseur vor. 1990 gründete er zusammen mit dem Bühnenbildner Martin Zehetgruber und der Dramaturgin Sylvia Brandl die Gruppe my friend martin.
Ab 1993 war er fester Regisseur am Schauspiel Stuttgart und inszenierte dort Stücke von Grabbe, Goethe, Horváth und Kane sowie 1996 seine erste Oper, Purcells King Arthur. Am Burgtheater in Wien inszenierte er 1999 Grillparzers Weh dem, der lügt!, 2001 Schönherrs Glaube und Heimat und im Jahr darauf Horváths Glaube Liebe Hoffnung. Weitere Arbeiten entstanden u. a. am Thalia Theater in Hamburg, am Opernhaus Zürich, an der Staatsoper und am Deutschen Theater in Berlin, am Residenztheater in München und an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam.
2005 und 2006 leitete Martin Kušej den Bereich Schauspiel bei den Salzburger Festspielen und inszenierte dort in Koproduktion mit dem Burgtheater Grillparzers König Ottokars Glück und Ende und Nestroys Höllenangst. Dreimal wurden seine Arbeiten zum Berliner Theatertreffen eingeladen, 2008 erhielt er den Theaterpreis Nestroy für die beste Regie.
Zwischen 2011 und 2019 war Martin Kušej Intendant des Residenztheaters in München. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Künstlerischer Direktor des Wiener Burgtheaters. In seinem ersten Direktionsjahr inszenierte er Kleists Die Hermannsschlacht für die Bühne des Burgtheaters sowie Das Interview nach Theo van Gogh und Theodor Holman für die Bühne des Akademietheaters. Seitdem waren am Burgtheater seine Inszenierungen von Calderóns Das Leben ein Traum, Sartres Geschlossene Gesellschaft, Lucy Prebbles Extrem teures Gift, Drei Winter von Tena Štivičić sowie in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen Schillers Maria Stuart zu erleben. 2022 brachte er Puccinis Tosca auf die Bühne des Theaters an der Wien.