Biografie

María Pagés

Stand: Mai 2022

María Pagés gilt als eine der wichtigsten und einflussreichsten Interpretinnen des Flamenco. Die facettenreiche Kreativität von María Pagés ist eng mit ihrem Sinn für die Bedeutung und den ethischen Anspruch von Kultur verbunden: Sie ist schöpferisch tätig, weil sie überzeugt ist, dass Kunst einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben und zur kulturellen Erinnerung leistet und imstande ist, die Einzigartigkeit des „Ich“ und die Verschiedenheit der „Anderen“ zusammenzuführen.

Moderne begreift die in Sevilla geborene Flamenco-Tänzerin und Choreografin als Tradition, die in Bewegung ist, als ein dynamisches Moment innerhalb verschiedener Sprachen und Ideen. Durch Innenschau und ethnologische Forschung sucht sie ihre Kenntnisse um das Genre ständig zu erweitern. Die fundamentalen Codes der Formensprache des Flamenco nutzt sie, um ihn als eine zeitgemäße und lebendige Kunstform zu vermitteln. Ihre Choreografien, die sie mit mathematischer Sensibilität und Akribie um poetische Werke und Musik webt, überwinden kulturelle Grenzen, sie öffnen die Tür zur Mystik ebenso wie zu bekannten Rhythmen, die von John Lennon über Verdi bis hin zu Paco de Lucía reichen. Inspiration erfährt sie dabei auch von Dichtern wie dem persischen Sufi-Mystiker Rumi, von Machado, Baudelaire, Federico García Lorca und Octavio Paz.

1990 gründete die Tänzerin die María Pagés Compañía, für die sie zahlreiche Choreografien schuf. Damit einhergehend entstand ein breit aufgestelltes Forschungsprojekt, das sich im offenen Dialog mit anderen Kulturen den musikalischen Traditionen des Genres widmet. Für ihre Projekte arbeitete María Pagés sowohl mit so unterschiedlichen Tänzer*innen und Choreograf*innen wie Mikhail Baryshnikov, Sidi Larbi Cherkaoui, Tamara Rojo oder Ángel Corella als auch mit dem portugiesischen Autor José Saramago und dem brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer zusammen.

2011 schloss sich der marokkanische Autor El Arbi El Harti der Compañía an. Er unterstützt Pagés seither bei der Konzeption und Ausarbeitung ihrer Werke. 2015 ehrte die Stadt Santiago de Chile ihr Stück Utopia als „Beste internationale Tanzaufführung“.

In Anerkennung ihrer Leistungen verlieh ihr das spanische Kulturministerium im Jahr 2002 den Premio Nacional de Danza sowie 2015 die Medalla de Oro al mérito en las Bellas Artes. Außerdem wurde sie 2007 mit dem Madrider Kulturpreis und 2016 mit dem Kulturpreis der Universität Sevilla ausgezeichnet. Zehnmal wurde María Pagés mit dem bedeutenden Preis „Giraldillo Revelación“ auf der Biennale von Sevilla geehrt – auch das zeugt von ihrer kontinuierlichen Strahlkraft.

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Fotos und Videos

María Pagés Flamenco Tänzerin
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