Krzysztof Warlikowski
Regisseur
Der polnische Schauspiel- und Opernregisseur Krzysztof Warlikowski studierte Geschichte, Philosophie und Romanistik an der Jagiellonen-Universität in Krakau, Philosophie, Französische Sprache und Literatur an der Sorbonne in Paris und Regie an der Ludwik-Solski-Theaterakademie in Krakau. Zu seinen Operninszenierungen zählen Iphigénie en Tauride, Parsifal, Die Sache Makropulos, Król Roger, Don Carlos, Herzog Blaubarts Burg / La Voix humaine, Lady Macbeth von Mzensk, A Quiet Place und Hamlet an der Pariser Opéra, Die Frau ohne Schatten, Die Gezeichneten, Eugen Onegin, Salome, Tristan und Isolde, Dido and Aeneas / Erwartung und zuletzt Le Grand Macabre an der Bayerischen Staatsoper in München, Médée, Macbeth, Lulu, Don Giovanni und Les Contes d’Hoffmann an der Monnaie in Brüssel, Wozzeck an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam, The Rake’s Progress an der Berliner Staatsoper, Aus einem Totenhaus am Royal Opera House, Covent Garden, und am Teatro dell’Opera in Rom, Pelléas et Mélisande bei der Ruhrtriennale, Il trionfo del Tempo e del Disinganno beim Festival d’Aix-en-Provence sowie Alceste und Poppea e Nerone (L’incoronazione di Poppea in einer Orchestrierung von Philippe Boesmans) am Teatro Real in Madrid. Die Sache Makropulos, eine Koproduktion der Pariser Opéra und des Teatro Real, wurde mit dem Premio Lírico Teatro Campoamor als beste Inszenierung des Jahres 2009 ausgezeichnet.
2018 gab er mit Henzes The Bassarids sein Debüt bei den Salzburger Festspielen, wohin er 2020 und 2021 für Elektra und 2023 für Macbeth zurückkehrte. Zuletzt inszenierte er Herzog Blaubarts Burg / La Voix humaine am Teatro San Carlo in Neapel.
Als Schauspielregisseur ist Warlikowski gleichermaßen bekannt für seine Inszenierungen zeitgenössischer Werke, seinen modernen Blick auf die Stücke Shakespeares und seine subversive Interpretation griechischer Tragödien. Seit der Gründung des Nowy Teatr in Warschau 2008 ist Warlikowski dort als Künstlerischer Leiter tätig und inszenierte u. a. 2009 (A)pollonia (ausgezeichnet mit dem russischen Theaterpreis Goldene Maske), 2010 Koniec (Das Ende), 2011 The African Tales by Shakespeare, 2013 Kabaret Warszawski, 2015 Les Français (Premiere bei der Ruhrtriennale), 2018 Wyjeżdżamy (Wir gehen weg) nach Hanoch Levins Die Kofferpacker und 2021 Odyseja — Historia dla Hollywoodu (Odyssee — Eine Geschichte für Hollywood). Seine Produktionen am Nowy Teatr feierten auch auf zahlreichen internationalen Gastspielen Erfolge. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen Phèdre(s) und Un Tramway (nach Tennessee Williams’ Endstation Sehnsucht) mit Isabelle Huppert am Odéon in Paris und zuletzt Elizabeth Costello beim Festival d‘Avignon.
Krzysztof Warlikowski wurde 2013 zum Commandeur des Arts et des Lettres ernannt. 2021 wurde er in der Theatersparte der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt.