Biografie

Jan Lauwers

Stand: August 2021

Jan Lauwers arbeitet in nahezu allen künstlerischen Sparten. In den letzten 30 Jahren hat er sich vor allem durch seine bahnbrechende Theaterarbeit mit der 1986 in Brüssel gegründeten Gruppe Needcompany einen Namen gemacht. In dieser Zeit schuf er eine Vielzahl von Werken, die u. a. im BOZAR in Brüssel und im Ming Contemporary Art Museum (McaM) in Shanghai gezeigt wurden. Von 2009 bis 2014 war die Needcompany Artist in Residence am Burgtheater in Wien. 2012 wurde Jan Lauwers das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. 2014 erhielt er bei der Biennale von Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk und ist damit der erste Belgier, der in der Kategorie Theater mit diesem Preis ausgezeichnet wurde. 2018 zeigten die Salzburger Festspiele mit L’incoronazione di Poppea Jan Lauwers’ erste Operninszenierung, deren Neueinstudierung im Mai 2021 an der Wiener Staatsoper Premiere feierte.

Jan Lauwers studierte Malerei an der Kunstakademie in Gent. Ende 1979 beteiligte er sich maßgeblich an der Gründung des Epigonenensembles, das sich 1981 in das Kollektiv Epigonentheater zlv umformierte und mit sechs Bühnenproduktionen die Theaterwelt aufhorchen ließ. Jan Lauwers positionierte sich damit innerhalb der Bewegung für radikalen Wandel in Flandern, zugleich gelang ihm der internationale Durchbruch. Das Epigonentheater zlv präsentierte unmittelbares, konkretes, stark visuelles Theater, dem Musik und Sprache als strukturierende Elemente zugrunde lagen.

Jan Lauwers gründete die Needcompany gemeinsam mit Grace Ellen Barkey. Seit 2001 gehört auch Maarten Seghers dem Kollektiv an. Neben dessen unverwechselbarer Bühnenpräsenz in den Arbeiten von Jan Lauwers und Grace Ellen Barkey tragen vor allem auch seine Kompositionen zum Erfolg der Produktionen bei.

Sowohl das Darstellerensemble als auch die Produktionen der Needcompany sind seit deren Gründung im hohen Maße international ausgerichtet. Die Needcompany ist das erste Künstlerkollektiv, das dreisprachige Darbietungen auf die Bühne brachte. Waren die ersten Produktionen noch rein visuell konzipiert, rückte später die Handlung als solche in den Mittelpunkt.

Jan Lauwers’ Arbeit wurde oftmals als postdramatisch bezeichnet – ein Begriff, den er in den letzten Jahren neu definiert hat. Zentrale Merkmale seiner Arbeit sind transparentes Schauspielen und das Paradox zwischen Spiel und Performativität. Seine jüngste Produktion, Billy’s Violence, die im Juli 2021 Premiere feierte, basiert auf einem Text von Victor Afung Lauwers, der den zehn Tragödien Shakespeares auf den Grund geht und sie neu erzählt.

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Jan Lauwers Regie Regisseur
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