Das Vokal- und Instrumentalensemble Il Canto di Orfeo wurde 2005 von Gianluca Capuano gegründet. Einen Schwerpunkt des Repertoires bildet die Musik von Giacomo Carissimi sowie von dessen Schülern und römischen Zeitgenossen. Daneben widmet sich das Ensemble weiteren wichtigen Werken, die zwischen 1600 und 1750 in Italien und Europa entstanden, bringt aber auch Kompositionen der Spätrenaissance und der Gegenwart zur Aufführung.
Zu den Aufnahmen des Ensembles zählen ein Album mit Arien von Galuppi mit der Mezzosopranistin Catherine King (2006, ausgewählt als „Editor’s Choice“ in Gramophone), eine dem Madrigalschaffen in Mantua und Ferrara gewidmete CD für die italienische Zeitschrift Classic Voice (2012) und eine in Zusammenarbeit mit dem Organisten Kei Koito eingespielte CD mit Musik norddeutscher Komponisten des 17. Jahrhunderts (2017).
Als hochgeschätzter Interpret der italienischen Vokalmusik des Barock war Il Canto di Orfeo bei bedeutenden Alte-Musik-Festivals in Italien – vor allem bei Musica e poesia a San Maurizio in Mailand –, in Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland zu hören. Im Bereich der zeitgenössischen Musik trat das Vokalensemble mehrmals an der Mailänder Scala auf: 2007 in Fabio Vacchis Teneke, 2013 in Alexander Raskatovs A Dog’s Heart (2014 in Lyon wiederaufgenommen) und 2015 in Zimmermanns Die Soldaten. 2018 wirkten die männlichen Mitglieder des Chores in einem Konzert mit Werken von Kurtág beim Festival Milano Musica mit.
2017 war Il Canto di Orfeo in einer umjubelten Produktion von L’incoronazione di Poppea in der Regie von Moshe Leiser und Patrice Caurier in Nantes zu erleben. Weitere Höhepunkte der jüngeren Zeit waren das Salzburger Festspieldebüt des Ensembles mit Caldaras Oratorium La morte d’Abel zu Pfingsten 2019 und eine Europatournee mit La clemenza di Tito unter der Leitung von Gianluca Capuano und mit Cecilia Bartoli als Sesto im Herbst 2022.
Seit zehn Jahren gestaltet Il Canto di Orfeo die Konzertreihe Vespri musicali in San Maurizio in Mailand.
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