Elisabeth Trissenaar

Elisabeth Trissenaar wurde in Wien geboren. Nach der Matura begann sie ihr Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar in Wien. Nach nur vier Semestern Studienzeit und erfolgreicher Abschlussprüfung trat sie ihr erstes Engagement in der Schweiz an. Nach Stationen in Krefeld, Heidelberg, Bochum und Stuttgart ging sie nach Frankfurt am Main, wo das Projekt, an einer städtischen Bühne ein Mitbestimmungsmodell für das Ensemble zu installieren, realisiert wurde. Es folgten Engagements am Schauspiel Köln, Schauspielhaus Zürich und Burgtheater Wien sowie an den verschiedenen Bühnen Berlins. Sie spielte auch im Musiktheater und trat u.a. an der Berliner Staatsoper Unter den Linden und der Deutschen Oper Berlin auf. Eine enge Zusammenarbeit verband sie mit den Regisseuren Jürgen Flimm, Luca Ronconi, Götz Friedrich und Einar Schleef.
Elisabeth Trissenaar wirkt außerdem für Film und Fernsehen. Sie drehte u.a. mit Andrzej Wajda, Krzysztof Zanussi und mit Agnieszka Holland. Besonders prägend war die Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder, in dessen Filmen Bolwieser, Die Ehe der Maria Braun, In einem Jahr mit 13 Monden und Berlin Alexanderplatz sie Hauptrollen verkörperte. Außerdem ist sie in Fernsehproduktionen von Andreas Prochaska, Claudia Garde und Lars Becker zu sehen.
Künstlerisch und privat verbunden war Elisabeth Trissenaar seit ihrer Studienzeit mit dem Regisseur Hans Neuenfels, in dessen Inszenierungen sie immer wieder zu sehen war.
Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie erstmals von 1987 bis 1989 als Buhlschaft in der Jedermann-Inszenierung von Gernot Friedel. Es folgten 1994 und 1995 Die Riesen vom Berge (Regie: Luca Ronconi). 2001 spielte sie den Frosch in Neuenfels’ Fledermaus-Inszenierung. Von 2007 bis 2009 kehrte sie auf die Jedermann-Bühne zurück und spielte Jedermanns Mutter in der Inszenierung von Christian Stückl.
Elisabeth Trissenaar ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste und der Deutschen Filmakademie. Mehrere Male wurde sie bei der Kritikerumfrage von Theater heute zur Schauspielerin des Jahres gewählt. 1982 erhielt sie den Deutschen Kritikerpreis für Theater und 1994 die Kainz-Medaille für ihre Darstellung der Medea in Das Goldene Vlies.