Anton Batagov

Quelle: Anton Batagov

Anton Batagov (geboren am 10. Oktober 1965) ist ein russischer Pianist und postminimalistischer Komponist.

Anton Batagov wird als „eine der bedeutendsten und ungewöhnlichsten Figuren der russischen zeitgenössischen Musik“ (Newsweek, russische Ausgabe, 1997) und „der größte Pianist unserer Zeit“ (Crescendo Magazin, Deutschland, 2017) bezeichnet und ist einer der einflussreichsten russischen Komponisten und Interpreten unserer Zeit.

Als Absolvent der Gnessin-Schule und des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums und Preisträger des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs (1986) und anderer Wettbewerbe machte Batagov das russische Publikum mit der Musik von John Cage, Morton Feldman, Steve Reich und Philip Glass bekannt. Sein Debütalbum, eine 160-minütige Aufnahme von Olivier Messiaens Vingt regards sur l’Enfant Jesus (Melodiya, 1990), wurde zu einer großen Sensation. Drei Jahre später bezeichnete der renommierte amerikanische Kritiker Richard Kostelanetz Batagovs 1993 erschienene Aufnahme von Bachs Die Kunst der Fuge als „die umwerfendste Bach-Interpretation seit Glenn Gould“.

Seine Interpretationen klassischer und zeitgenössischer Musik zeichnen sich durch eine hohe Kenntnis der Traditionen und der Kulturgeschichte aus. Gleichzeitig verändern sie radikal die gewohnten Vorstellungen von diesen Werken, ja sogar von den Grundlagen der Musikkunst selbst.

Von 1989 bis 1996 war Batagov der künstlerische Leiter des legendären Festivals für zeitgenössische Musik Alternativa. Der Einfluss von Batagovs Arbeit auf das Verständnis von klassischer und neuer Musik und auf die künstlerischen Tendenzen in Russland war enorm.

1997 hörte Batagov für 12 Jahre auf, live aufzutreten, um sich auf Komposition und Studioaufnahmen zu konzentrieren.

Als Komponist hat Batagov seine eigene, einzigartige Stimme. Die postminimalistische Sprache seiner Kompositionen wurzelt in den harmonischen und rhythmischen Mustern russischer Kirchenglocken und Volkslieder, die sich nahtlos mit dem Geist der buddhistischen Philosophie, dem dynamischen Puls der frühen sowjetischen Avantgarde und der unvergänglichen Energie des Progressive Rock vermischen. Die Philosophie von Batagovs Projekten hebt die Grenzen zwischen „Performance“ und „Komposition“ auf, indem er alle existierenden musikalischen Praktiken – von alten Ritualen über Rock- und Popkultur bis hin zu fortschrittlichen Computertechnologien – als Elemente seiner Arbeit betrachtet. Seine Diskographie umfasst über 50 Alben. Batagov ist Autor mehrerer Film-Soundtracks und von Originalmusik für große russische Fernsehsender. Seine Kompositionen wurden von herausragenden russischen Klassik- und Rockmusikern und Orchestern aufgeführt.

Im Jahr 2009 kehrte er zu Live-Auftritten zurück. Seitdem hat er eine Reihe einzigartiger Soloklavierprogramme aufgeführt. Sein Repertoire umfasst Werke von Bach, Pachelbel, Purcell und früher englischer Musik, Mozart, Schubert, Debussy und vielen anderen Komponisten sowie zahlreiche eigene Klavierkompositionen. Er konzertierte im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums und im Großen Saal der St. Petersburg, im Moskauer Internationalen Haus der Musik und im Zaryadye-Saal, in der Walt Disney Hall (Los Angeles) und der Brooklyn Academy of Music (New York), in der Jordan Hall (Boston) und der Bing Concert Hall (Palo Alto, Kalifornien), in der Elbphilharmonie (Hamburg), der Berliner Philharmonie und der Philharmonie de Paris, im Musiikkitalo (Helsinki) und im Reduta-Saal (Bratislava), im Teatro Regio (Parma, Italien) und im Palau de la Musica Catalana (Barcelona, Spanien) sowie an vielen anderen Orten. Die Liste der Festivals, an denen er teilgenommen hat, umfasst das Diaghilev Festival (Perm, Russland), die Ruhrtriennale (Essen, Deutschland), Next Wave und Bang on a Can (New York), Glass at 80 (University of North Carolina), Aarhus 2017 Festival (Aarhus, Dänemark) und andere.

Batagov ist einer der engsten Mitarbeiter von Philip Glass und einer der wichtigsten Interpreten seiner Musik. Seit fast einem Jahrzehnt ist er mit Glass international auf Tournee. Seine Glass-Alben (The complete Etudes, Batagovs Klavierarrangements von Szenen aus Einstein on the Beach und Koyaanisqatsi, Musik aus The Hours und Distant figure, eine Komposition, die Philip Glass für Anton Batagov geschrieben und von ihm uraufgeführt hat) haben viel Anerkennung bei der Kritik, Tausende von Verkäufen und Millionen von Streams erhalten.

Der großartigste Pianist unserer Zeit . Sein Spiel transzendiert die materielle Welt. (Zeitschrift Crescendo, Deutschland)

Batagov malt ganze Welten auf dem Klavier.
(Time Out New York)

Batagov rüttelt an unserer Vorstellung davon, wie ein Solo-Klavierkonzert klingen kann.
(The Gathering Note, Seattle)

Batagov hat es irgendwie geschafft, die Atmosphäre des Vertrauens in den klassischen Konzertsaal zurückzubringen. Sie war schon vor langer Zeit verloren gegangen. Das ist ein enormer Sieg, mit dem niemand gerechnet hat. Es ist eine einzigartige Chance für die klassische Musik.
(Nowaja Gaseta, Russland)

Das bedeutendste musikalische Ereignis des Jahres; ein wegweisendes Werk, das das Koordinatensystem der klassischen Musikszene verändert hat.
(Wedomosti, Russland).