Anne-Sophie Mutter
Anne-Sophie Mutter ist ein musikalisches Phänomen: Seit nunmehr 46 Jahren konzertiert die Virtuosin weltweit in allen bedeutenden Musikzentren und prägt die Klassikszene als Solistin, Mentorin und Visionärin.
Dabei ist die viermalige Grammy Award-Gewinnerin der Aufführung traditioneller Kompositionen genauso verpflichtet wie der Zukunft der Musik: 31 Werke hat sie bislang uraufgeführt – Thomas Adès, Unsuk Chin, Sebastian Currier, Henri Dutilleux, Sofia Gubaidulina, Witold Lutosławski, Norbert Moret, Krzysztof Penderecki, André Previn, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann und John Williams haben für Anne-Sophie Mutter komponiert. Darüber hinaus widmet sie sich der Förderung des musikalischen Spitzennachwuchses und zahlreichen Benefizprojekten. Zudem wählte sie der Stiftungsrat der Deutschen Krebshilfe 2021 zur neuen Präsidentin der gemeinnützigen Organisation. Seit Januar 2022 gehört sie dem Stiftungsrat des Lucerne Festivals an. Im Herbst 1997 gründete sie den Freundeskreis Anne-Sophie Mutter Stiftung e. V., dem 2008 die Anne-Sophie Mutter Stiftung zur Seite gestellt wurde. Im Rahmen dieser beiden gemeinnützigen Institutionen werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt. Und seit 2011 teilt Anne-Sophie Mutter regelmäßig das Rampenlicht mit ihrem Stipendiaten-Ensemble Mutter’s Virtuosi.
Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine spielte Anne-Sophie Mutter im März und April 2022 vier Benefizkonzerte (weitere werden folgen) für die Opfer. „Jeder kann und muss jetzt helfen“, sagt die Künstlerin. „Worte alleine reichen nicht. Dies ist eine furchtbare humanitäre Katastrophe und wir müssen mit den Menschen in der Ukraine genauso wie mit den Geflüchteten zusammenstehen.“
Anne-Sophie Mutters Konzertkalender 2022 spiegelt erneut die musikalische Vielseitigkeit der Violinistin und ihren beispiellosen Rang in der Welt der klassischen Musik wider: Beim Lucerne Festival spielte sie zuletzt die Uraufführung der Air for violin and orchestra von Thomas Adès, die sie mitbeauftragt hatte. Ebenfalls in Luzern gastierte sie mit dem Violinkonzert Nr. 2 von Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges. Das ihr gewidmete Violinkonzert Anne-Sophie von André Previn führte sie in mehreren Städten Deutschlands auf, u. a. beim Usedom Musikfestival. Hier setzte sie gemeinsam mit dem New York Philharmonic und Jaap van Zweden ein eindrückliches Zeichen weit über die deutsch-amerikanische Völkerverständigung hinaus. 2022 führte Anne-Sophie Mutter zusammen mit dem Cellisten Pablo Ferrández Brahms‘ Doppelkonzert mit der Tschechischen Philharmonie unter Manfred Honeck auf, gemeinsam werden sie das Konzert im Dezember mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Ed Gardner wiederholen. Beethovens Violinkonzert spielte die Geigerin in den USA mit dem Baltimore Symphony Orchestra unter Andrew Davis sowie mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti und in Deutschland mit dem Pittsburgh Orchestra unter Manfred Honeck (die Tour wird fortgesetzt). Einen weiteren musikalischen Schwerpunkt stellte 2022 das Werk von John Williams dar: In Wien und den USA führte Mutter das ihr gewidmete Violinkonzert Nr. 2 sowie eine Auswahl der virtuosen Filmmusik-Adaptionen, die Williams eigens für sie geschrieben hat, auf – mit dem Komponisten am Pult.
Mit ihrem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis war Anne-Sophie Mutter 2021 im Solistenkonzert der Salzburger Festspiele mit Werken von Beethoven, Franck und Mozart zu erleben, weitere Kammermusik-Programme in der Saison 2021/22 beinhalteten Violinsonaten sowie Klaviertrios von Mozart mit Lambert Orkis und dem Cellisten Maximilian Hornung. Auf der geplanten Kammermusiktournee mit aktiven und ehemaligen Stipendiaten ihrer Stiftung wird sie in unterschiedlichen Ensemble-Formationen Beethovens Streichquartett op. 18/2, Haydns Streichquartett op. 20/1 sowie Jörg Widmanns 2020 in Tokio von ihr uraufgeführte Studie über Beethoven spielen.
Die Krzysztof-Penderecki-Musikakademie Krakau verlieh Anne-Sophie Mutter im März 2022 die Ehrendoktorwürde. Im Oktober 2019 wurde sie mit dem Praemium Imperiale in der Kategorie Musik ausgezeichnet; im Juni erhielt sie den Polar-Musikpreis. Polen verlieh Anne-Sophie Mutter als erster deutscher Künstlerin im März 2018 die Gloria Artis-Medaille für kulturelle Verdienste in Gold. Im Februar 2018 wurde die Geigerin zum Ehrenmitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia ernannt. Rumänien verlieh ihr 2017 den Kulturverdienstorden im Rang eines Großoffiziers; im selben Jahr ehrte sie Frankreich mit der Verleihung der Insignien eines Kommandeurs im französischen Orden der Künste und der Literatur. Im Dezember 2016 zeichnete sie das spanische Ministerium für Bildung, Kultur und Sport mit der Medalla de oro al Mérito en las Bellas Artes aus. 2015 wurde Anne-Sophie Mutter zum Honorary Fellow des Keble College der University of Oxford ernannt. Im Oktober 2013 wurde sie ausländisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences, nachdem sie im Januar mit dem Orden der Lutosławski Gesellschaft (Warschau) ausgezeichnet worden war. 2012 verlieh ihr der Atlantic Council den Distinguished Artistic Leadership Award. 2011 erhielt sie den Brahms-Preis sowie für ihr soziales Engagement den Erich Fromm-Preis und den Gustav-Adolf-Preis. 2010 verlieh ihr die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens in Trondheim die Ehrendoktorwürde; 2009 wurde sie mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis sowie dem Cristóbal Gabarrón International Award ausgezeichnet. 2008 erhielt Anne-Sophie Mutter den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis sowie den Leipziger Mendelssohn-Preis.
Die Geigerin ist Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes, des französischen Ordens der Ehrenlegion, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen Österreichischen Ehrenzeichens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.