- Venice is eternity itself.
MARIENVESPER
Von der Renaissance bis zur Moderne wirkten bedeutende Musiker in der Lagunenstadt; lange Zeit war sie auch das Zentrum des Notendrucks. Und selbst das weltweit erste Opernhaus wurde hier eröffnet: Venedig gilt somit als eine Weltstadt der Musik, mit deren klingendem Namen man nicht nur Gabrieli und Monteverdi, Porpora und Hasse, sondern auch Rossini und Verdi, Gustav Mahler und Richard Wagner, aber auch Luigi Nono in Verbindung bringt.
1613 wurde Claudio Monteverdi zum Maestro di cappella, also zum Domkapellmeister von San Marco in Venedig ernannt; damit trat er eine der begehrtesten Positionen im Musikleben Italiens an. Ausschlaggebend für die Berufung war wohl auch die 1610 im Druck erschienene Marienvesper, in der Monteverdi seinen an der menschlichen Rede orientierten — und in seinen Opern geschulten — Klangstil in den Bereich der geistlichen Musik übertragen hatte. Wie kaum eine andere Komposition des 17. Jahrhunderts ist dieses filigrane und zugleich monumentale Sakralwerk im heutigen Kanon fest verankert.