Sergei Dreznin

Pianist

© privat

Sergei Dreznin ist nicht nur ein Künstler – er ist ein kreativer Vulkan, ein musikalischer Visionär und ein Grenzgänger, der stets das Unerwartete sucht und findet. Als Konzertpianist, preisgekrönter Komponist und inspirierender Lehrer erweckt er Musik zum Leben und schafft Bühnenwelten, die sein Publikum fesseln und bewegen. Er fasziniert, überrascht und verstört – stets mit dem Ziel, tiefgreifende emotionale Erlebnisse hervorzurufen.

Geboren 1955, entstammt Sergei Dreznin einer jüdischen Familie in Moskau. Sein Vater Grigory meldete sich 1941 freiwillig zum Kampf gegen die Nazis, wurde jedoch 1948 aufgrund seiner jüdischen Herkunft zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. 1973 wurde Sergei vom Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium abgelehnt – ironischerweise schloss er dort 25 Jahre später sein Kompositionsstudium mit Auszeichnung ab.

Seit 1987 lebte Sergei in Wien, New York, Paris und Berlin.
„Der Traum Leonard Bernsteins von einer Oper in der Form eines Musicals wurde von Sergei Dreznin, einem sowjetischen Komponisten, realisiert“, schrieb Der Standard nach der Premiere seiner Ophelia – opera in blue im Wiener Roten Engel 1988. Seitdem hat Sergei über 20 eigene Musiktheaterprojekte auf internationalen Bühnen verwirklicht, darunter in New York, Wien, Paris, Moskau und Madrid. Zu seinen Werken gehören das Musicalepos Katharina die Große, 24 Stunden im Leben einer Frau nach Stefan Zweig, die bissige Satire 1000 Sonnen, oder Dr. Jöckel an der Macht sowie zuletzt Der Mann, der lacht. Mit George Tabori in Wien realisierte er R+J Musical und Hamlet für die Wiener Festwochen 1990.

Sein Projekt Chansons und Satiren aus Theresienstadt im Rabenhof mit Alexander Waechter und Tania Golden ließ das legendäre Kabarett aus dem KZ Theresienstadt wieder aufleben und gastierte auf bedeutenden Bühnen des deutschsprachigen Raums. Französische, englische und russische Versionen folgten.

Durch seine Theatererfahrung gelang es Sergei, frischen Wind in die stagnierte Welt der Klavierinterpretation zu bringen. Er war ein gern gesehener Gast bei Festivals wie Julian Rachlin and Friends, Annecy Classic und dem Sviatoslav-Richter-Festival in Tarussa. In der Tradition von Franz Liszt fertigte er zahlreiche Bearbeitungen an – unter anderem verwandelte er Liszts Werke in virtuose Violinkonzerte, die von Julian Rachlin beim Herbstgold-Festival im Schloss Esterházy aufgeführt wurden.

1997 trat Dreznin als Pianist bei den Salzburger Festspielen mit Daphne Wagner und Richard Strauss auf – im Rahmen einer Lesung des Briefwechsels zwischen ihren berühmten Vorfahren, Cosima Wagner und Richard Strauss.

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Stand: Dezember 2024

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