Biografie

Quatuor Ébène

Stand: August 2023

„Wir brauchen die Inspiration durch das Publikum“, sagte Raphaël Merlin im Frühjahr 2020 im Interview, das sei einer der zentralen Gedanken ihres Projekts Beethoven Around the World: Zwischen Mai 2019 und Januar 2020 nahm das Quatuor Ébène die 16 Streichquartette Beethovens in einem weltumspannenden Projekt auf sechs Kontinenten auf. Mit dieser Gesamteinspielung feierte das Quartett zugleich sein 20. Bühnenjubiläum, das es mit Aufführungen des kompletten Streichquartettzyklus in großen Sälen Europas, wie der Philharmonie de Paris oder der Alten Oper Frankfurt, krönte. Auch Einladungen in die Carnegie Hall in New York, zum Verbier Festival und ins Wiener Konzerthaus standen auf der Agenda.

Nach Studien beim Quatuor Ysaÿe in Paris sowie bei Gábor Takács-Nagy, Eberhard Feltz und György Kurtág gewann das Quartett den ARD Musikwettbewerb 2004. Damit begann die internationale Karriere des Quatuor Ébène, die zahlreiche weitere Preise und Auszeichnungen nach sich zog. So wurde das Quartett u. a. 2005 mit dem Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung ausgezeichnet, war 2007 Preisträger des Borletti-Buitoni Trust und wurde 2019, als erstes Ensemble, mit dem Preis der Frankfurter Musikmesse geehrt.

Die Alben des Quatuor Ébène mit Einspielungen von Werken von Bartók, Beethoven, Debussy, Haydn, Fauré und den Mendelssohn-Geschwistern wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Gramophone Award, dem ECHO Klassik, dem BBC Music Magazine Award und dem Midem Classical Award. Das 2010 erschienene Album Fiction mit Jazz-Arrangements, das Crossover-Album Brazil (2014) und die im Mai 2017 erschienene CD Eternal Stories (zusammen mit Michel Portal) zeigen die besondere Stellung des Quartetts in der Kammermusikszene.

2015 und 2016 widmete sich das Quartett dem Lied. Es wirkte an dem Album Green – Mélodies françaises sur des poèmes de Verlaine von Philippe Jaroussky mit, das 2016 den BBC Music Magazine Award gewann, und veröffentlichte ein Schubert-Album mit Matthias Goerne (Arrangements für Streichquartett, Bariton und Kontrabass von Raphaël Merlin) und Schuberts Streichquintett mit Gautier Capuçon. Zusammen mit Antoine Tamestit spielte das Quatuor Ébène ein Album mit Mozarts Streichquintetten KV 515 und KV 516 ein, das im Frühjahr 2023 erschien.

Mit Beginn der Saison 2022/23 trat das Quatuor Ébène gleich drei Residenzen an: Im Herbst waren sie Residenz-Quartett beim Beethovenfest Bonn. Als Quatuor en résidence starteten sie eine dreijährige Residenz bei Radio France und zusammen mit ihren Kolleg·innen vom Belcea Quartet gestalteten sie einen gemeinsamen Zyklus im Wiener Konzerthaus, der ebenfalls fortgeführt wird. Zu weiteren Höhepunkten der Saison zählten u. a. die Rückkehr ins Münchner Prinzregententheater, Konzerte in der Tonhalle Zürich, der Elbphilharmonie in Hamburg, der Berliner und der Luxemburger Philharmonie und der Wigmore Hall in London sowie ihre Teilnahme an der Streichquartett Biennale L’Auditori de Barcelona.

Im Januar 2021 wurde das Quartett von der Hochschule für Musik und Theater München beauftragt, im Rahmen der neugegründeten Quatuor Ébène Academy eine Streichquartett-Klasse aufzubauen. Bereits seit Herbst 2020 ist Raphaël Merlin an der Münchner Hochschule Professor für Kammermusik.

Pierre Colombet spielt zwei Violinen: eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1717, die „Piatti“, die ihm freundlicherweise von einem großzügigen Sponsor über die Beares International Violin Society ausgeliehen wurde, und eine Geige von Matteo Goffriller aus dem Jahr 1736, die Gabriele Forberg-Schneider großzügig zur Verfügung gestellt hat, sowie einen Bogen von Charles Tourte (Paris, 19. Jahrhundert), der ebenfalls von Gabriele Forberg-Schneider ausgeliehen wurde.
Gabriel Le Magadure spielt zwei Violinen: eine Violine von Guarnerius Del Gesù, eine Leihgabe der Beares International Violin Society, und eine Violine aus der Zeit um 1740 mit einem Guarneri-Etikett, eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Er spielt einen Bogen von Dominique Pecatte (ca. 1845), eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Marie Chilemme spielt zwei Bratschen: eine Stradivari von 1734, die „Gibson“, eine großzügige Leihgabe der Stradivari-Stiftung Habisreutinger, und eine Bratsche von Marcellus Hollmayr (Füssen, 1625), eine Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.
Raphaël Merlin spielt zwei Violoncelli: ein Instrument von Carlo Tononi, Venedig (ca. 1720), eine Leihgabe der Beares International Violin Society und ein Instrument von Andrea Guarneri (1666/ 1680) aus Cremona, ebenfalls eine großzügige Leihgabe von Gabriele Forberg-Schneider.

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